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Die Linien, in welchen die Dachflächen eines Gebäudes sich schneiden
können (Fig. 292), sind die First-, Grat- und Kehllinien; die Linie, in welcher
Fig. 257. Fig. 258. Fig. 259.
Fig. 260.
eine Dachfliche gegen die Außenwand eines Gebäudes trifft, nennt man die
Traufe des Daches*).
First heißt die Linie, in welcher sich zwei von den Längsseiten eines Ge-
bäudes aufsteigende Dachflächen schneiden.
Der Grat bildet sich da, wo zwei Dachflächen mit ausspringendem Winkel
sich treffen.
Die Kehle entsteht dort, wo zwei Dachflächen mit einspringendem Winkel
zusammentreffen.
Der Punkt eines Firstes, in dem eine oder mehrere Gratlinien diesen treffen,
heißt der Anfallspunkt. Durch einen solchen Punkt (vgl. a bei Fig. 292) ist
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stets ein Gebinde, das Anfallsgebinde, zu legen. Fällt: ein Grat in seinem
unteren Teile mit einer Dachfläche zusammen, und tritt er aus der Firstlinie dieser
Dachfläche heraus, so bezeichnet man ihn als Verfallu ngsgrat oder Verfallung.
Je nach der Form unterscheidet man Dächer mit geraden, gebrochenen, ge-
bogenen, oder anderweiten, durch die Grundrißform herbeigeführten Gestaltungen
der Dachflichen. Demnach sind zu nennen:
1. Satteldächer (Fig. 298 bis 295). Sie bestehen aus zwei sich gegen-
überliegenden geraden, gebrochenen oder gebogenen Dachflächen, die der Tiefe
des Gebäudes nach durch Wände (Giebelwände) begrenzt sind. Namentlich bei
eingebauten Häusern, deren Giebelwünde meist durch die angrenzenden Nachbar-
*) Vergil. A. Opderbecke, Dachausmittelungen, Verlag von Bernh. Friedr. Voigt
in Leipzig. Preis 18 Mark.
Windsehiefe Flüchen entstehen, wenn von zwei sich gegenüberliegenden nicht
parallelen Gebáudeseiten Dachflächen bis zum Zusammentreffen in einer Schnitt-
linie, welche beiden Flächen in allen Punkten angehôrt, aufsteigen; sie sind, ihrer
schwierigen Ausführung und ihres wenig befriedigenden Aussehens wegen, zu