Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
86 Schrägrostfeuerungen. 
  
trichter und quer zum Rost eine mit sehr vielen feinen Bohrungen versehene Verteilungs- 
rôhre r angeordnet ist. 
Der Rost wird vielfach auch für bóhmische Braunkohle, Lignite, Holzabfälle, Lohe, 
  
mitunter selbst für bóhmische Steinkohle mit gutem Erfolg verwendet. 
Eine vor einigen Jahren in Frankreich entstandene Treppenrostfeuerung von Dulac?) 
sucht die Verbrennung hochwertiger Steinkohle dadurch zu ermöglichen, dafs die Stufen 
innerlich gekühlt werden; jede derselben besteht aus einem stählernen Rohr, um welches 
eine entsprechend geformte guíseiserne Umhüllung gegossen ist. 
Abgesehen davon, dafs sie teuer und wenig betriebssicher ist, bietet diese Einrich- 
tung in keiner Weise Gewähr, dafs sie vorteilhafter als eine andere, zweckmäfsig gebaute 
Treppen- oder Sehrügrostanlage zu arbeiten vermag. 
Namentlich sind die in der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1895, S. 1612 
und 1613 angegebenen Versuchsergebnisse mit berechtigtem Zweifel aufzunehmen. 
3. Schrügrostfeuerungen. 
  
Tenbrink-Feuerung: Eine der besten Feuerungen, in welcher Brennstoff in fester 
Form zur Verwendung gelangt, ist die in ihrem Wesen bereits auf S. 76 und 77 er- | 
örterte Tenbrink-Feuerung, welche von dem verstorbenen Fabrikbesitzer Tenbrink in 
Arlen bei Singen herrührt. 
Zu ihrer Geschichte sei folgendes bemerkt?): | 
Im Jahre 1857 baute Tenbrink als Ingenieur der franzósischen Ostbahn eine 
Feuerung, wie sie durch Fig. 111—113 "Tafel X?) für den Kessel einer 4pferdigen 
Maschine wiedergegeben ist, und erhielt dann unterm 23. Oktober 1857 ein Patent dar- 
auf. „Der geneigte Rost ist etwas stellbar, die unter den Rost tretende Luft passiert 
den Hohlraum des an Ketten hüngenden Aschfallverschlusses, strómt dann teils durch die 
  
Rostspalten, teils durch die Öffnung A und ein System von Kanälen, welche oben bei B 
ausmünden, an den Ort des Verbrauches. Man erkennt, dafs hierbei insbesondere die ober- 
halb des Rostes bei C eintretende Luft vorgewärmt, sowie dafs für eine Regelung der 
zugeführten Luftmenge Sorge getragen wurde. Das Ergebnis, welches diese Feuerung 
lieferte, bestand in der Erhóhung der Verdampfungsfühigkeit vom 5,2- auf das 6,2fache, 
verglichen mit den Resultaten in einer unter sonst gleichen Verhältnissen arbeitenden 
Feuerung mit gewöhnlichem Planrost“. 
Im Jahre 1860 baute Tenbrink die durch die Figuren 129—132 Tafel XVI darge- 
stellte und auf S. 97 beschriebene Lokomotivfeuerung, welche, nachdem ihre Vorzüge 
erkannt waren, von der Orleansbahn angenommen wurde und bald an den meisten Loko- 
motiven dieser Bahn und der französischen Ostbahn in Verwendung kam. (Bis zum 
Jahr 1883 waren nach C. Bach über 1000 Stück damit ausgerüstet.) 
Im Jahre 1871 endlich fand seine Feuerung in der auch heute noch gebräuchlichen 
Form ihre erste erfolgreiche Anwendung auf stationäre Kessel, und im Jahre 1874 wurden 
!) Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1893, S. 1612- und. 1613. 
?) W. Gy fsling, Zeitschrift des Verbandes der preufsischen Dampfkesselüberwachungsvereine, 1819, 
S. 82, und C. Bach, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1883, S. 183 und Tafel VIII, Fig. 12—14. 
 
	        
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