Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

     
88 Schrägrostfeuerungen. 
vermeiden, um die zur Verbrennung nötige Luft vollständig durch den Rost in die 
Feuerung einführen zu kónnen. Voraussetzung hiefür ist allerdings, dafs genügender 
Zug vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, z. B. bei sehr starkem Betriebe, wo es auch 
schwer zu erreichen ist, den Rost fortwührend von Sehlacken freizuhalten, so ergiebt 
sich. die Notwendigkeit, zur Verbrennung der Kohlenwasserstoffe Luft über dem Rost 
einführen zu müssen. Auch bei manchen gasreichen Kohlensorten kann sich dies als 
nótig erweisen. 
Obgleich nun aber diese Oberluft mit dem ihr entgegenstrómenden Gasgemisch sich 
gut zu vermischen vermag, so ist man doch bei ihrem Gebrauch vollständig auf das 
Verständnis und die Aufmerksamkeit des Heizers angewiesen. Zwar ist es diesem mög- 
lich, durch Schaulöcher die Flamme zu beobachten, und bei einiger Übung wird es 
ihm auch gelingen, die richtige Einstellung zu treffen, aber man wird nie die Gewähr 
haben, dafs nicht Mifsbrauch getrieben werden kann. Es mufs hier insbesondere betont 
werden, dafs es verkehrt ist, jede durch Unregelmäfsigkeiten im Nachschub, also nicht 
durch Luftmangel sich einstellende Rauchbildung durch Oberluftzufuhr beseitigen zu 
wollen. Es ist dies zwar möglich, aber infolge des eintretenden höheren Luftüber- 
schusses naturgemáüís nur auf Kosten des Wirkungsgrades. Viel zweckmäfsiger ist es 
daher, solehe Unregelmá/ísigkeiten durch aufmerksame und sorgfültige Bedienung fernzu- 
halten. Da, wo dies nicht móglich ist, bei Brennstoffen, welche viele und leicht sich fest- 
setzende Schlacken absondern, wird auch die Oberluftzufuhr nicht mehr genügen, um 
einen rauchfreien und namentlich auch zweckmilsigen (mit hohem Wirkungsgrad ver- 
knüpften) Betrieb aufrecht zu erhalten. Solche Kohlen müssen daher als ungeeignet für 
die Tenbrink-Feuerung bezeichnet werden. Dals es in der That moglich ist, ohne Ober- 
luftzufuhr auszukommen, sofern genügender Zug vorhanden ist, zeigen die Erfahrungen 
von G. Kuhn in Stuttgart-Berg, welcher diese Zufuhr in neuester Zeit vollständig 
fortläfst, da sie, besonders bei Ruhrkohlen, den Zweck der Rauchvermeidung eher vereitle 
als begünstige. 
Wie für die Zufuhr der Luft, so ist es auch für den Nachschub erstes Erfor- 
dernis, die Rostspalten möglichst frei von Schlacken zu halten; doch mufs natur- 
gemäls. das Loslósen der sich festsetzenden Schlacke mit der nótigen Vorsicht erfolgen. 
Mit dem sogenannten „Schwert“, einem flach ausgeschmiedeten Stab, werden sie an 
den dunkel erscheinenden Stellen losgestofsen, aber nur so weit, dafs sie selbsttháütig 
nach unten zu gleiten vermögen. Es ist ganz besonders zu beachten, dafs Kohle und 
Schlacke zusammen nach abwürts gehen, so dals nirgends Stauungen eintreten oder Leer- 
stellen sich bilden kónnen, welche plótzliches Nachsinken und damit Rauchentwicklung 
zur unvermeidlichen Folge haben. Auch darf mit dem Schürwerkzeug die Kohlenschicht 
nieht durchstofsen werden, da die Kohlen sich sonst leicht überstürzen. Die am unteren 
Ende des Rostes sich ansammelnden Schlacken haben die Aufgabe, den Feuerraum 
nach unten abzuschliefsen, also das Eindringen kalter Luft dort zu verhindern und 
aufserdem dem Feuer als Stütze zu dienen. Sie dürfen daher nur insoweit aus dem 
Aschenfall entfernt werden, als sie diesen Zwecken nicht zu dienen haben; dabei 
muls natürlich des Nachschubes halber langsam und mit Vorsicht verfahren werden. 
Namentlich ist streng darauf zu achten, dals nur erkaltete Schlacke in grofsen Stücken . 
unter den Roststabspitzen vorgezogen wird, um zu vermeiden, dafs glühende Kohle sich 
  
  
   
    
     
   
  
  
  
  
  
      
     
    
    
   
  
  
  
  
  
     
  
    
   
    
    
  
    
 
	        
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