Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
99 Schrägrostfeuerungen. 
gut bedienten Planrostfeuerungen gegenüber nachgewiesenermalsen bis zu 20 pCt., indem 
der Nutzeffekt der Feuerung des öfteren zu 80 pCt. und noch höher ermittelt worden 
ist. In den Kohlengebieten allerdings, wo infolge der Billigkeit der Kohle die Ersparnis 
keine so grofse Rolle spielt, werden die Eigentümlichkeiten der Feuerung genau abzu- 
wügen sein, ehe man sich zu der immerhin einen gewissen Grad von Aufmerksamkeit 
erfordernden Einrichtung entschliefst, wührend dort, wo der Kessel als Nebensache be- 
handelt wird, die Feuerung von vornherein ausgeschlossen ist. 
Ein weiterer Einwand gegen die Feuerung ist der, dafs die Würmeentwicklung 
etwaigen Änderungen des Bedarfes nicht genügend rasch zu folgen vermöge. Dieser Ein- 
wand kann aber nach den Darlegungen auf S. 90 nur in Ausnahmefällen Berechtigung 
beanspruchen, nämlich nur dann, wenn es sich um grofse, in raschem Wechsel aufeinander 
folgende Änderungen handelt'). Hiefür dürfte namentlich die Thatsache sprechen, dafs 
eine ganze Anzahl von Tenbrik-Feuerungen in Zuckerfabriken, chemischen Fabriken, 
Fürbereien und anderen Betrieben zu finden ist, die hinsichtlich der Dampfentnahme be- 
trüchtlichen Schwankungen unterliegen, und daís sie dort zu voller Zufriedenheit arbeiten. 
Wie auf S. 90 angegeben, sind Ánderungen der Dampfentnahme in den Grenzen 1 
bis 3 ohne Schwierigkeiten möglich; nur mufs die Möglichkeit des Ausgleiches während 
des Überganges durch Anordnung eines genügend grofsen Wasserraumes gewahrt werden. 
Wo allerdings ein solcher infolge von Platzmangel nicht unterzubringen ist, lassen sich 
die Vorteile der Feuerung bei stark wechselndem Betriebe nicht aufrecht erhalten. 
Schliefslich wird noch als Nachteil der Feuerung angeführt, da(s der Roststabver- 
brauch verhiltnismilsig grofs sei und dafs das Feuer sich nicht genügend rasch vom Rost 
entfernen lasse. Diesen Übelständen ist jedoch gegenüber den beträchtlichen Vorteilen 
der Anordnung eine grofse Bedeutung nicht beizumessen. Der Verbrauch an Roststäben 
muls eben durch sachgemäfse Bedienung und Wahl eines zweckdienlichen Materiales 
möglichst eingeschränkt werden. Die Entfernung des Feuers in Augenblicken der Gefahr 
ist dadurch zu bewerkstelligen, dafs die Schlacke unter dem Rost vorgezogen und die 
Brennstoffschicht von oben niedergestofsen wird. 
In Bezug auf Versuchsergebnisse der Tenbrink-Feuerung ist besonders zu verweisen auf 
K. Teichmann: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1877, S. 461 u. f. 
W. Gyfsling, Zeitschrift des Verbandes der Dampfkesselüberwachungsvereine 189, 
3. 96 n. f. 
Teichmann berichtet über einen 64 Stunden (Tag und Nacht) dauernden Garantie- 
versuch an emem Dampfkessel der Papierfabrik in Salach (Württemberg), bei welchem 
bei einer Dampferzeugung von 13,9 kg pro qm Heizflüche und bei einem Kohlenverbrauch 
von 58,9 kg pro qm Rostflche eine 9,44 fache Verdampfung erzielt wurde. Der Wasser- 
gehalt des Dampfes fand sich zu 2pCt. Die Beobachtung der Rauchfarbe wurde alle 
halbe Stunden vorgenommen. Die Ergebnisse der letzten 64 Stunden lauten: 
!) Dals in solchen Fällen jeder kontinuierlichen Feuerung, der einen mehr, der anderen weniger, 
die Fühigkeit abgeht, in der Würmeerzeugung gleichen Schritt zu halten mit dem Wärmebedarf, ohne 
die Feuerung ernstlich in Unordnung zu bringen und damit sümtliche Vorzüge derselben preiszugeben, 
ist selbstverstándlich. Wird es doch selbst bei der Planrostfeuerung in derartigen Füllen nicht ohne 
betrüchtliche Stórungen und Verluste abgehen. 
   
  
    
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