Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

  
   
Schrägrostfeuerungen. 101 
Mittelding zwischen Schrägrost und Treppenrost. Die einzelnen Roststübe sind in grófseren 
Abständen als beim gewöhnlichen Schrágrost angeordnet, besitzen aber seitliche Rippen, 
mit denen sie derart zusammenstofsen, dafs der Rost an seiner Oberfläche ein gitterfór- 
miges Aussehen erhält. Um starken Verschleifs zu vermeiden, werden die Stäbe, wie 
aus der Zeichnung ersichtlich ist, durch Wasser gekühlt. Dadurch sollen sie, aus 
gewöhnlichem Eisengufs bestehend, einem zweijährigen Betrieb mit Steinkohlenfeuerung 
zu widerstehen vermögen. 
Über der mit einer Feuerthür versehenen Schüttöffnung wird durch einen besonderen 
Kanal Luft zugeleitet, deren Menge durch Ventile geregelt werden kann. Fig. 157 und 158 
zeigen die gewóhnliche Anordnung der Tenbrink-Aufsenfeuerung, wührend sie im Fig. 159 
verlassen ist und das Zurückschlagen der Flamme durch eine vorgezogene Feuerbrücke 
erzwungen wird. 
Diese letztere Anordnung ist jedoch nur für Braunkohle und Brennstoffe von gerin- 
gerem Heizwert geeignet, welche in der Anordnung Fig. 157 und 158 nicht die nötige 
Temperatur zu erzeugen vermögen. Für Steinkohle dagegen ist sie unbedingt zu ver- 
werfen, da bei dieser die Temperatur im Feuerraum infolge des Ersatzes der stark würme- 
entziehenden Heizfliche des Quersieders durch ein Gewólbe ungemein steigt, wodurch 
letzteres hüufig ausgebessert und bald erneuert werden muls. 
Von weiteren Schrägrostfeuerungen sind noch zu erwähnen: 
Die Feuerung von Schmelzer-Lauber, in Fig. 51—53 in ihrer Anwendung auf 
einen Wasserröhrenkessel dargestellt. Sie hat wie die zuletzt angeführte Konstruktion 
von G. Rochow eine stark vorgezogene Feuerbrücke, macht aber aufserdem  weit- 
gehenden Gebrauch von der Zufuhr stark vorgewärmter Luft unmittelbar zur Flamme. 
Diese Zufuhr erfolgt auch in einer für die gute Mischung mit den Kohlenwasserstoffen 
ganz zweckmäfsigen Weise durch die Kanäle a und b; jedoch gelten auch für sie 
die Ausführungen S.42 Anmerkung 1. Die Konstruktion ermöglicht zwar eine rauch- 
freie oder doch rauchschwache Verbrennung, wie dies auch die unter teilweise un- 
günstigen Verhältnissen durchgeführten Versuche von Ingenieuren des Bayerischen 
Dampfkesselüberwachungsvereines!) gezeigt haben; sie ist jedoch naturgemäls nur für 
Brennstoffe von nicht zu hohem Heizwert (Braunkohle und dergleichen) mit Vorteil zu 
verwenden. 
Die gute Haltbarkeit des Mauerwerkes der bis Jetzt ausgeführten Feuerungen dieser 
Art ist insonderheit auf das bisher verwendete vorzügliche feuerfeste Material (gewonnen 
aus den zur Herstellung der Kohlenstäbe für Bogenlampen benützten Schmelztiegeln) 
zurückzuführen. 
Die Feuerung von Otto Thost in Zwickau, Fig. 160—162 Tafel XVI, hat aufser 
einer vorgezogenen Feuerbrücke noch ein übergeschobenes Gewölbe und erhält vor- 
gewärmte Luft, welche in Kanälen der Seitenwände erhitzt wird, über und unter dem 
Rost zugeführt. Bezüglich des Wertes dieser Anordung ist auf S. 42 Anmerkung 1 und 
auf S. 41 zu verweisen. 
!) Zeitschrift des bayerischen Dampfkesselüberwachungsvereines 1891, G. 49 u. f. 
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
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