Mechanisehe Rostbeschiekung.
Die Einrichtung ist zwar einfach, jedoch ist sie allmáhlich mehr und mehr wieder
verlassen worden. Auch bei ihr ist eine sehr hohe Rostbedeckung (Kohlenberg) erforder-
lich), so dafs ein ziemlich betráchthceher Roststabverbrauch eintritt.
Zudem zeigte sich, dafs trotz der grofsen Schichthóhe die Ausbreitung des Brennstoffes
nicht genügend gleichmá(ísig erfolgte. Nach J. L. Lewicki (Rauchfreie Dampfkesselanlagen
in Sachsen, S. 118) staute sich die Kohle vor den Mündungen der Transportschnecken,
so dafs ,zur Verhütung von Zustrómung überschüssiger Luft mit dem Schüreisen nachge-
holfen werden mufste..... Jedesmal, wenn dies geschah, erfolgte in Folge des Durcheinander-
werfens von durchgebranntem und noch destillierendem Brennstoff starke Rauchbildung.*
Die Einrichtung litt ferner vielfach an dem Mangel, dafs die Kohlenfórderung
dem Wärmebedarf nicht genügend angepaíst werden konnte, so daís die Schnecke nicht
ununterbrochen in Thätigkeit war, sondern zeitweise abgestellt werden mufste. Damit war
aber der Übelstand verknüpft, dafs die Kohle, namentlich auf den äufseren Teilen des
Rostes, zu weit niederbrannte und Luft in unzulässig grofser Menge in den Feuerraum
gelangte. Aufserdem vermochte man bei plötzlicher Steigerung des Dampfbedarfes die
Wärmeentwicklung nicht entsprechend zu ändern. Die unten zugebrachte Kohle gebraucht
eine gewisse Zeit, um entgast zu werden und ins Glühen zu geraten. Wird rasch viel
frische Kohle unter die brennende Schicht geschoben, so wird die Glut, da die Kohle nur
langsam anbrennt, zunächst eher vermindert als gesteigert.
Betreffs der Verwendung verschiedener Kohlensorten ist noch zu erwühnen, dafs
bei stark schlackenhaltigem Brennstoff die Schlacke an den Seitenwandungen festbackt,
wodurch die Bewegung der Kohle beeinträchtigt wird. Das Loslôsen der Schlacke hat
natürlich gleichfalls Stórungen der Verbrennung zur Folge. Bei magerer kleinstückiger
Kohle fallen, wenigstens auf den seitlichen und hinteren Teilen des Rostes, viele unver-
brannten Teile durch?)
Ein hoher Wirkungsgrad ist von der Einrichtung nicht zu erwarten. Bei den Ver-
suchen von J. L. Lewicki betrug er an den 3 Versuchstagen 55,6 pCt., 54,9 pCt.
und 62 pCt. bei einer Dampferzeugung von 17,3, 19,4 und 19,8 kg pro qm Heizfliche.
Ueber die Rauchentwicklung ist angegeben: Fast rauchfrei, zuweilen leichter Rauch
und zuweilen starker Rauch. Im allgemeinen arbeitet der Rost rauchfrei, sofern er nicht
übertrieben beschickt wird und die Beschickung ununterbrochen erfolgt.
Weitere derartige Konstruktionen, bei denen der Brennstoff gleichfalls mittels einer
Schnecke, manchmal auch mittels eines Kolbens, jedoch in der Mitte des Rostes von unten
durch eine Röhre zugebracht wird, sind niedergelegt in den Patenten von
L. Hoperaft in London, D.R.P. No. 52296 vom 5. Oktober 1889, R. Williamson
in Ashton (England), D. R. P. No. 62 416 vom 23. September 1891, E. Jones in Port-
land (Amerika), D.R.P. No. 68626 vom 2. März 1892, À. Gaiser in Oberndorf a. N.,
D.R.P. No. 82 393 vom 11. Mai 1894 und D.R.P. No. 86 240 vom 2. November 1895, u. a.
!) Es ist dies die Ursache, dafs die Einrichtung für Innenfeuerungen nur bei sehr weiten Flamm-
rohren verwendbar ist, daher für solche wenig ausgeführt wurde.
?) S. auch C. Haage, Zeitschrift des Verbandes der preufsischen Dampfkesselüberwachungsvereine
1883, S.140, ferner: dieselbe Zeitschrift 1879, S. 7; Wochenschrift des Vereines deutscher Ingenieure
1879, S.332; C. Bach, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1883, S. 181, und Dinglers poly-
techn. Journal 1891, Band 280, S. 152.