126 Kohlenstaubfeuerung.
Nachsinken des letzteren bewirkt wird. Das Blech e dient zur Entlastung des Bleches d.
Eine Spiegelvorrichtung gestattet die Kohlenzufuhr zu überwachen.
Die Vorrichtung von Pinther, D. R. P. No. 86 995, dargestellt durch die Figuren 70
und 71, besteht im wesentlichen aus einem rechteckig geformten, gulseisernen Kasten A,
dessen Querschnitt sich nach der Feuerung hin allmählich erweitert. In der oberen
Wandung dieses Kastens befindet sich eine mit einem Halse versehene Öffnung, welche
den Kohlenstaubbehálter aufzunehmen hat. In diese Öffnung sind zwei wagerechte
Walzen a,, a, eingebaut, zwischen denen hindurch der Kohlenstaub in die Feuerung
gelangt und welche, da sie sich beide in gleicher Richtung umdrehen, auflockernd auf
ihn einwirken. Zwischenraum und Umdrehungszahl dieser Walzen sind veränderlich, so
dafs hiedurch die Menge des Kohlenstaubes geregelt werden kann. Störungen durch
das Festklemmen von Steinen, Eisenteilen und dergleichen, welche sich vielfach im
Staube vorfinden, sind bei der gleichsinnigen Drehrichtung der beiden Walzen ausge-
schlossen).
Die Luftmenge, welche durch den natürlichen Schornsteinzug in der durch die
Pfeile bezeichneten Richtung dem Kasten A zugeführt wird, kann durch entsprechend
angeordnete Schieber und Klappen geregelt werden.
Um den Feuerraum zum Anheizen und Abschlacken leicht zugänglich zu machen, ist
die ganze Vorrichtung drehbar angeordnet. Zum Abzug der Schlacke dient die durch
eine besondere Thür b verschliefsbare Öffnung C, zur Beobachtung der Flamme ein
Schauloch s.
Kohlenstaubfeuerung von Ruhl, Fig. 194—196 Tafel XX, gebaut von A. Borsig in
Berlin. Die Luft wird durch den mit der Feuerthiir h fest verbundenen, rechteckigen Luft-
schacht d zugeführt, sowie je nach Bedarf aufserdem noch durch eine Reihe kleinerer
regelbarer Óffnungen im unteren Teil der Feuerthür. Die Decke des Luftschachtes, welche
durch ein Hebelwerk g gehoben oder gesenkt werden kann und je nach dem Luftbedarf
festgestellt wird, trüágt einen Fallkanal c, von rechteckigem Querschnitt. Der Kanal
endigt nahe vor der Einmündung des Schachtes in den Feuerraum und umschliefst mit
seinem oberen Ende einen zweiten Kanal c, der am Trog k befestigt, mit diesem
durch den Schlitz i in Verbindung steht. In dem Trog k befinden sich 2 in entgegen-
gesetztem Sinne umlaufende Transportschnecken b und b, Die erste führt den Kohlen-
staub dem Schlitze i zu und ist auf dessen ganze Erstreckung mit Bürsten versehen.
Die zweite Scehnecke b, bringt den zu viel geförderten Staub zur Entnahmestelle
zurück. Durch Verstellen des Schlitzes i mittels des Hebels a láfst sich die Stürke der
Kohlenzufuhr veründern. Die Einrichtung gestattet, mehrere Feuerungen gleichzeitig zu
bedienen.
Während des Betriebes kann der Gang der Feuerung durch Sehaulócher in der
vorderen Wand des Luftschachtes beobachtet werden. Soll die Feuerthür (z. B. zum An-
heizen) geôffnet werden, so bringt man die Decke des Luftschachtes in ihre tiefste Lage,
wodurch der Kanal e, freigelegt wird.
) Die Konstruktion ist neuerdings (D. R. P. No. 97115, Zeitschrift des Vereines deutscher In-
genieure 1898, S. 732) dahin abgeändert, dafs zwischen den beiden Walzen a, a; noch eine dritte, frei-
bewegliche angeordnet worden ist. Sie verfolgt den Zweck, bei periodisch zu füllendem Kohlenstaub-
behälter eine gleichmäfsige Einführung des Staubes aufrecht zu erhalten.