Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

   
WW nnd 
Gasfeuerung. 
    
   
   
  
    
    
   
  
     
   
   
   
   
  
   
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
B. Gasfeuerungen. 
Die Hoffnungen, die seinerzeit auf die Gasfeuerungen gesetzt wurden, haben sich 
bei Dampfkesselfeuerungen mit besonderer Gaserzeugung nicht erfüllt, und zwar aus fol- 
genden Gründen: 
1. Die Vorteile dieser Feuerungen, welche bestehen in 
a) guter Ausnützung des Brennstoffes bei nahezu rauchfreier Verbrennung, 
b) der Moglichkeit der Verwendung geringwertiger und gasreicher Kohlen, welche 
in gewöhnlichen Rostfeuerungen mit gröfserem Luftüberschuls verbrannt wer- 
den müssen, 
lassen sich nahezu gleich gut auch in Feuerungen mit festem Brennstoff erreichen, welche 
dann eben zweckmäfsig, d. h. mit Rücksicht auf den verwendeten Brennstoff, gebaut 
werden müssen. 
2. Die Gasfeuerungen verursachen bedeutende Anlage- und Unterhaltungskosten. 
3. Die Wirmeverluste nach aulsen sind wegen des Generators und der Leitung von 
diesem zur Feuerung grófíser als bei allen anderen Feuerungen. 
4. Bei unterbrochenem Betrieb gehen auch wührend des Stillstandes die Würme- 
verluste des Generators vor sich. Kin Teil des im Generator enthaltenen Brennstoffes 
verzehrt sich. 
5. Gewisse Kohlen, insbesondere stark backende, sinken bei der grofsen Schicht- 
stärke im Generator nicht gleichmäfsig nieder, wodurch im Innern leicht Hohlräume ent- 
stehen, welche die Regelmäfsigkeit der Gasentwicklung stören und zu Explosionen im 
Generator Veranlassung geben können, die allerdings in der Regel wenig gefährlich sind. 
Durch richtige Auswahl der Kohlen, sowie durch Anordnung von Schüröffnungen an den 
geeigneten Stellen läfst sich dieser Übelstand vermeiden. 
6. In vielen Fällen leiden die Gasfeuerungen der Dampfkessel daran, dafs es an 
sonst nicht verwendbarer Wärme zum Vorwärmen der Luft fehlt. Die Heizgase müssen 
deshalb bei Dampfkesseln, verglichen mit Feuerungen für technologische Zwecke, mit re- 
lativ schwach vorgewármter Luft verbrannt werden. Es kann sich dann unter Umständen 
ereignen, dafs die Verbrennung nach Mischung von Gas und Luft nicht mehr stattfindet, 
dafs die Flamme erlischt und weiterhin Explosionen eintreten. 
Am deutlichsten wird die Sachlage gekennzeichnet durch die von C. Bach in der 
Zeitschrift des Vereimes deutscher Ingenieure 1883, S. 187 gegebene Zusammenstellung der 
aufeinander folgenden Konstruktionen von C. Haupt in Brieg, ,einem derjenigen Inge- 
nieure, welche mit Sachkenntnis und Energie bestrebt waren, die Gasfeuerung für diesen 
Zweck (den Betrieb von Dampfkesseln) einzuführen!)". 
!) Siehe auch die sehr lehrreichen Vortráge von C. Haupt, gehalten auf den Verbandsversammlungen 
der Dampfkesselüberwachungsvereine in Zürich 18/9 und in Düsseldorf 1880, veröffentlicht in der Zeitschrift 
des Verbandes der preufsischen Dampfkesselüberwachungsvereine 1879, S. 103 u. f. und 1881, S. 5 u. f. In 
derselben Zeitschrift findet sich aufserdem im Jahrgang 1819 auf S. (2 eine Zusammenstellung von Ver- 
suchsergebnissen von C. Haupt, im Jahrgang 1818 auf S. 52 und 106 ein Bericht von H. Minssen und 
im Jahrgang 1881 auf S. 68 und 113 die Ergebnisse von Versuchen von C. Oehlrich und C. Weinlig. 
  
  
  
	        
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