Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

  
XII Begleitwort. 
Ueber das Ergebnils der Arbeiten dieser dreigliedrigen Prüfungskommission ist, nachdem 
die Gesammtkommission am 30. April 1894 zum zweitenmal getagt hatte, an welcher Sitzung 
theil zu nehmen Sehreiber dieser Zeilen leider dureh Krankheit verhindert war, im Jahre 1894 
ein Berieht erschienen unter dem Titel: ,Bericht über die im Auftrage des Centralverbandes der 
preufsisehen Dampfkessel-Ueberwaehungsvereine ausgeführte Prüfung von Einriehtungen und 
Feuerungen bei Dampfkesseln zur Rauchverhütung, erstattet von der Prüfungskommission, 
Berlin"?). Dieser Bericht erfuhr eine wesentliche Punkte klarstellende Besprechung von R. Stribeck 
in der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingieniere 1895 S. 184 bis 190, S. 215 bis 221, S. 509 bis 510. 
Zum dritten Male fand sich die Gesammtkommission am 28. Februar 1896 zusammen. In 
dieser Sitzung gelangte sie zu Ergebnissen, in Bezug auf welche der Vorsitzende, Kommerzienrath 
Dr. Delbrück, unterm 25. April 1896 die folgende Eingabe an den kgl. preufs. Minister für Handel 
und Gewerbe richtete: 
Euer Exeellenz erlaube ich mir, den Bericht über die dritte Sitzung der Kommission zur 
Prüfung und Untersuchung von Rauehverbrennungsvorriehtungen hierbei ehrerbietigst zu über- 
reichen. 
Wie aus diesem: und den früher überreiehten Berichten hervorgeht, hat die Kommission 
eine grófsere Zahl neuerer Dampfkesselfeuerungen, welehe den Rauch zu vermeiden bezwecken, 
dureh Sachverständige aus ihrer Mitte untersuchen lassen; insbesondere sind seit der zweiten 
Sitzuhg der Kommission die Kohlenstaubfeuerungen Gegenstand ihres lebhaften Interesses ge- 
wesen. Die in dem anliegenden Bericht enthaltenen Mittheilungen über diese neue und vielver- 
sprechende Feuerung, die sich nicht nur auf die Frage der Rauchverhütung, sondern auch auf 
die Herstellung des Staubes in technischer und finanzieller Beziehung, auf den Transport und 
die Lagerung des Staubes, die Beschickungsvorrichtungen, das Trocknen der Kohle vor dem 
Vermahlen, die Anwendung der . verschiedenen Kohlensorten bei den verschiedenen Kessel- 
systemen u.s. w. erstreckt haben, erscheinen wohl geeignet, den gegenwärtigen Stand der 
 Kohlenstaubfeuerung zu kennzeichnen. Daís zu dieser aufklürenden und erschópfenden Aus- 
sprache die von Euer Excellenz gütigst gestattete 'lTheilnahme mehrerer Vertreter und Besitzer 
von Kohlenstaubfeuerungen verschiedener Systeme erheblieh beigetragen hat, erlaube ich mir 
dankbar zu erwähnen. : 
Euer Exeellenz haben in hoehderen Erlafs vom 27. April 1890 an den Ausschufs des 
Centralverbandes der preufsischen Dampfkessel-Ueberwachungsvereine, welcher zur Bildung der 
Kommission Veranlassung gegeben hat, eine gutachtliche Aeufserung dartber verlangt: 
= „Inwieweit es nach dem gegenwärtigen Stande der Feuerungstechnik zweck- 
mäfsig und durchführbar erscheint, allgemeinen Vorschriften zur Verhütung des über- 
mäfsigen Rauchens der Schornsteine in einer Industrie und Gewerbe nicht allzu 
drückenden Weise näher zu treten“, 
wobei nur gröfsere gewerbliche Feuerstätten in Betracht gezogen werden sollten. 
Die bisherigen Verhandlungen haben ergeben, dafs in Uebereinstimmung mit den im Erlafs 
Euer Excellenz vom 27. April 1890 niedergelegten Erwägungen die Kommission es nicht für 
angángig hàált, zur Erreiehung rauch- und rufísfreier Verbrennung bestimmte 
Feuerungseinriehtungen vorzusehreiben. Denn die bisher bekannten Einriehtungen, zum 
grofsten Theil neueren und selbst allerneuesten Datums, sind keineswegs so vielseitig erprobt 
und bewährt, dafs man mit gesichertem Erfolg ihre allgemeine Anwendung anordnen könnte, 
und selbst wenn es der Fall wäre, müsste die Erwägung, dafs die zwangsweise Einführung einer 
oder einiger Feuerungen dem weiteren Fortschritt der erfinderischen Thätigkeit auf diesem Ge- 
biete das gröfste Hemmnifs bereiten würde, diesen Weg als ungangbar erscheinen lassen. Da- 
gegen ist die Kommission zu der Ueberzeugung gelangt, dafs es gegenwärtig be- 
!) Dieser Bericht findet sich auch in den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleifses 
im Königreich Preufsen 1894, S. 232 bis 275, unter: C. Schneider, über Rauchverbrennung, sowie in der Zeit- 
schrift des internationalen Verbandes des Dampfkessel-Ueberwachungsvereines 1894, 5. 268 u. f.
	        
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