Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

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Einleitung. 
Mit dem fortwährenden Wachstum der Industrie und mit dem beständig zunehmenden 
Zusammendrángen der Bevólkerung in grófísere Stüdte oder dicht bewohnte Bezirke sind 
auch die Klagen über den Rauch der vielen daselbst angehüuften Feuerungen von Haus- 
haltungen und Centralheizungen, von gemeinnützigen und gewerblichen Anlagen aller 
Art immer zahlreicher geworden. 
Zwar ist es eine umstrittene und nicht der Technik zur Lósung zufallende Frage, in 
welchem Malse die aus den Feuerungen abstrómenden Stoffe, seien es Produkte einer 
vollkommenen oder einer unvollkommenen Verbrennung, durch Verunreinigung der Luft 
oder durch Erzeugung schmutziger Nebel schádigend auf den Lebensprozess der verschie- 
denen Organismen einwirken. Jedenfalls aber steht soviel fest, daís eine solche Schüádi- 
gung, sofern sie wirklich eintritt, um so geringer ist, je vollkommener die Verbrennung 
vor sich geht, und aufíserdem kann nicht geleugnet werden, dafs die den Rauch bildenden 
festen Produkte der unvollkommenen Verbrennung, zusammen mit der etwa ausgeworfenen 
Flugasche, geeignet sind, Behaglichkeit und Annehmlichkeit des Lebens in hohem Grade 
zu stóren. Ganze Stüdte erhalten durch sie ein düsteres Aussehen, und nicht selten wird 
durch Beschmutzen von Gebäuden, Kunstwerken, Kleidern u. s. w. eine empfindliche Schá- 
digung der Besitzer dieser Gegenstände herbeigeführt, sei es, dafs eine dauernde Ent- 
wertung der letzteren eintritt, oder dafs ihre Reinigung erhebliche Kosten verursacht. 
Es ist daher nicht zu verwundern, dafs die Behörden vielfach versucht haben, durch 
polizeiliches Einschreiten, Erlafs von Rauchverboten und dergleichen die Rauchbelästigung 
zu beseitigen oder doch einzuschränken‘). 
Allein abgesehen davon, dafs dieses Vorgehen sich immer nur gegen die Dampfkessel- 
feuerungen richtete, also insofern einseitig war, als in vielen Füllen ein nicht geringer 
Anteil an der Rauchbelüstigung den Haushaltungsfeuerungen zufállt?), konnten alle diese 
Verbote schon deshalb keinen Erfolg erzielen, weil die Ursache der Rauchentwicklung in sehr 
vielen Füllen in der Bedienung liegt, zum Teil also menschlicher Unvollkommenheit zur Last 
!) In England, wo schon frühzeitig eine krüftige Industrie sich entwickelt hatte, machte sich bereits 
im 17. Jahrhundert eine starke Bewegung gegen die Rauchbelüstigung geltend (s. R. Weinlig, Zeit- 
schrift des Vereines deutscher Ingenieure 1884, S. 915), wührend polizeiliche Erlasse, die jedoch ohne jeden 
Erfolg blieben, dort wie auch in Frankreich schon seit den vierziger Jahren zu finden sind. (S. Zeit- 
schrift des Vereines deutscher Ingenieure 1882, S. 49 u. ff. C. Bach und 1884 S. 915 u. ff. R. Weinlig.) 
?) C. Bach, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1882, S. 43 und S. 92. 
Haier, Dampfkessel-Feuerungen. 1 
 
	        
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