Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

  
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8 Allgemeines iiber Verbrennung und Rauchentwicklung. 
mehr eintreten und die Folge wäre, wie oben erörtert, eine Zersetzung der Kohlenwasser- 
stoffe unter Abscheidung von Ruls. 
Was endlich den Einflufs der Vermischung anbelangt, so ist zu beachten, dafs so- 
wohl der erforderliche Luftüberschufs als auch die Raschheit der Verbrennung nicht 
unwesentlich von der guten Verteilung der Verbrennungsluft abhüngen. Innige Mischung 
beschleunigt die Verbrennung bedeutend, verkürzt also die Flamme und bedingt infolge 
dessen eine erhebliche Temperatursteigerung. Schlechte Vermischung erfordert nicht nur 
einen hôheren Luftüberschufs, erniedrigt also schon dadurch die Temperatur; sie verlang- 
samt aulserdem die Verbrennung in derselben Weise, wie dies bei Luftmangel der Fall ist, 
und rückt damit die Möglichkeit nahe, dafs infolge der zunehmenden Abkühlung Luft 
und Gas nicht mehr mit der nötigen Temperatur zusammentreffen, letzteres also unver- 
brannt abzieht. 
Der durch unvollkommene Verbrennung entstehende Wärmeverlust pflegt, sofern er 
nur durch das nicht ausgenützte Heizvermögen des ausgeschiedenen Rufses bedingt ist, 
wie durch eine grofse Zahl von Versuchen nachgewiesen wurde, selbst bei sehr starker 
Rauchentwicklung 2, höchstens 3 pCt. des Heizwertes der Kohle nicht zu überschreiten. 
Auch die durch etwaigen Rufsansatz an den Heizflächen verursachte Erschwerung des 
Wärmeüberganges hat keinen erheblichen Verlust zur Folge; ein solcher wird sogar in 
den Fällen, wo für regelmäfsige und rechtzeitige Reinigung der Heizflächen Sorge ge- 
tragen wird, nahezu ganz entfallen. 
Gröfsere Einbufse erleidet dagegen der Wirkungsgrad durch unverbrannt ab- 
ziehende Gase. : 
Bedeutend vermindert wird er aufserdem ziemlich häufig auch dadurch, daís die 
Rauchentwicklung durch übermáísige Luftzufuhr herbeigeführt wird, da hiebei die mit 
der Luft ungenützt durch den Schornstein abziehende Wärme beträchtlich anwächst. 
Von Einfluls auf die Gróíse dieses Verlustes ist aber aulser dem Grade des Luftüber- 
schusses noch der Umstand, ob die überschüssige Luft schon von Anfang an durch den 
Rost in den Verbrennungsraum eingeführt wird, ob sie durch Undichtheiten der Wandungen 
des letzteren, durch besondere Oeffnungen in oder hinter der Feuerbrücke zustrómt, 
oder ob sie endlich erst später, nachdem die Gase schon einen mehr oder weniger 
grofsen Teil ihrer Wärme abgegeben haben, durch Fugen des Mauerwerkes in die Feuer- 
züge gelangt‘). 
Die bisherigen Erörterungen lassen erkennen, dafs das Hauptbestreben bei Einrich- 
tung und Bedienung der Feuerungen darauf zu richten ist, die Temperatur im Verbren- 
nungsraum genügend hoch zu halten und den Luftzutritt auf das geringste zulässige Ma(s 
zu beschránken. 
1) Über den Zusammenhang zwischen Rauchentwicklung und Wirkungsgrad ist noch anzufügen, 
dafs zwar der Rauch stets einen Würmeverlust anzeigt, dafs aber aus dem Grad der Rauchentwieklung 
einer Feuerung durchaus nicht ohne weiteres auf deren Wirkungsgrad geschlossen werden darf. Letz- 
terer kann vielmehr trotz anscheinend gleicher Färbung der Rauchsäule, je nachdem die Raueh- 
bildung durch  übermáísige Luftzufuhr, schlechte Mischung, vorzeitigen Wärmeentzug u. s. w. 
verursacht wird, doch äufserst verschieden sein. Es ist sogar möglich, dafs er bei einer An- 
lage ohne sichtbaren Schornstein-Auswurf schlechter ausfällt als bei einer anderen mit rauchendem 
Schornstein.
	        
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