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24 Einrichtungen zur Beschränkung des Öffnens der Feuerthür.
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beschränkt infolge der kürzeren Dauer der Beschickung und des hiebei stattfindenden
teilweisen Abschlusses der Feuerthür auch den Luftzutritt und die Abkühlung‘), erniedrigt
also den Schornsteinverlust und erhöht damit den Wirkungsgrad. Die Rauchbildung vermag
er jedoch nicht ganz zu beseitigen, da der Natur der Sache nach der Brennstoff in betrücht-
licher Menge auf den Rost gebracht werden muís, so dafs unmittelbar nach der Beschickung
sich sehr viele Kohlenwasserstoffe entwickeln, welche zum Teil die zur Verbrennung nótige
Luft nicht vorfinden werden. Der Hauptgrund für die geringe Verbreitung dieser Vorrich-
tung liegt jedoch in dem Umstand, dafs die verwendete Kohle eine bestimmte Stückgró[fse
nicht überschreiten darf. Zwar werden bei der getroffenen Anordnung unzulässig gro(se
Stücke zurückgehalten; dagegen wird aber auch der Heizer leicht veranlafst, die Kohle
übermäfsig klein zu schlagen, so dafs zu viel Gries entsteht. Weniger erhebliche Nach-
teile sind darin zu erblicken, dafs der Apparat viel Platz vor dem Kessel beansprucht
(bei Bedienung mehrerer Feuerungen durch einen einzigen Apparat mufs dieser auf eine
Schiebebühne gesetzt werden), dafs er nicht gerade billig ist, und dafs er endlich der
Feuerung sorgsam angepalst werden muls.
In ühnlicher Weise erfolgt die Rostbeschickung bei der von O. Thost in Zwickau
ausgeführten Cario-Feuerung, welche durch die Figuren 6—11 Tafel I in einer Anord-
nung als Innen- und in einer solchen als Unterfeuerung dargestellt ist.
Die beiden dachfoórmig zusammenstofsenden, parallel der Kesselachse verlaufenden
Schrügroste gehen vermóge der winkelfórmigen Gestalt ihrer Stäbe, Fig. 11 Tafel I, unten
in Planroste über, auf denen die Schlacke sich ansammelt und ausbrennt. Die drei zur Unter-
stützung der Roststäbe F dienenden, in der Regel aus Röhren gebildeten Rostbalken E
sind mit dem Rostbock R, der Rostplatte S, der Stirnplatte A und dem gulseisernen
Teil der Feuerbriicke I, zu einem Gestell verschraubt, das im ganzen, ohne jede Be-
festigung, in das Flammrohr oder unter den Kessel geschoben wird. Sehr lange Roste
besitzen, wie Fig. 9 zeigt, noch besondere Zwischenbôcke. Die Rostplatte S, welche mit
der Führung für die zur Beschickung dienende Kohlenmulde zusammengegossen ist, dient
lediglich zum Abschlufs zwischen dem Rost und der Stirnplatte A. Die Form der Kohlen-
mulde ist aus Fig. 10 Tafel I ersichtlich. Sie liegt beim Anfüllen einerseits mit ihrer
Spitze auf einem vor der Feuerthür befindlichen, mit der Stirnplatte zusammengegossenen
Bügel H und stützt sich andererseits mit einem an ihr angeschraubten Bock auf den
Boden. Die in der Hóhe des Rostfirstes befindliche kreisrunde, der Mulde angepalste
Beschickungsóffnung ist durch eine zweiteilige Thür verschlossen, deren beide Hälften
an einem gemeinsamen Zapfen pendelnd aufgehängt sind und durch die daraufsto[sende
Spitze der Kohlenmulde zur Seite gedrängt werden können (Fig. 10 Tafel I). Die Be-
schickung erfolgt derart, dafs die Mulde über den First des Rostes nach hinten geführt
und abwechselnd nach beiden Seiten entleert wird. Mit dem Herausziehen der Mulde
fallen auch die beiden Thürhälften wieder selbstthätig zusammen. Aufser der Beschickungs-
!) In manchen Fillen (s. z. B. A. Hering, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1889, S. 47)
wird der Luftzutritt während der Beschickung aufserdem noch dadurch eingeschränkt, dafs als Feuer-
thür eine leicht drehbare Klappe mit wagerechter Achse verwendet ist, die nur so weit geöffnet wird,
dafs der Rahmen eben noch eingeschoben werden kann, während die entstehende Öffnung in der Regel
durch ein am Rahmen befindliches Querstück wenigstens teilweise wieder verschlossen wird,