wirkt deshalb nach S. 15 und 16 bei ihnen um so günstiger auf den Dampfverbrauch
ein, je größer unter sonst gleichen Verhältnissen die Abkühlflächen sind und
je nasser der Dampf ist; auch fällt sein Nutzen im allgemeinen bei Konden-
sation größer als bei Auspuff aus. An schnellaufenden Maschinen ist der Vorteil
des Mantels geringer als an langsam laufenden, weshalb Schnelläufer mit hoher
Umdrehungszahl und kurzem Hub bei Sattdampf meist ohne Dampfmantel
ausgeführt werden. An Sattdampfmaschinen mit hoher Kolbengeschwindigkeit,
soweit solche noch zur Ausführung kommen, verschwindet der Dampfmantel
mehr und mehr. Bezüglich seiner Verwendung an Heißdampfmaschinen siehe
nachstehend.
Hinsichtlich der Anordnung und Ausführung des Dampfmantels unter-
scheidet man Mäntel mit ruhendem und mit strömendem Heizdampf.
Bei ruhendem Dampf wird von der Frischdampfleitung der Maschine ein
besonderer Zweig nach dem Mantel geführt, bei strömendem geht der frische
Dampf, bevor er in den Zylinder tritt, durch den Mantel. Die Ansichten über
den Wert beider Heizungsarten sind geteilt; manche halten die Heizung mit
strömendem Dampf für wirksamer, weil bei ihr der Heizdampf fortwährend
wechselt. Dafür erleidet dieser aber beim Durchströmen des Mantels einen
geringen Spannungsabfall, und es ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen,
daß ein Teil des Mantelkondensats in den Zylinder übergerissen wird.
Zu einer wirksamen Mantelheizung gehört auch die Heizung der Zylinder-
deckel; denn diese nehmen wegen ihrer großen Oberfläche besonders stark am
Wärmeaustausch teil und werden auch von dem einströmenden frischen Dampf
am stärksten und längsten getroffen.
3. Die Dampfüberhitzung. Ihre Vorteile sind theoretischer und prak-
tischer Art. Der theoretische Vorteil, den der überhitzte Dampf infolge seines
größeren Temperaturgefälles und spezifischen Volumens bei gleichem Druck
bietet, ist nach $39 für Auspuffmaschinen etwas größer als für Kondensations-
maschinen, bei beiden aber nur einige vH, zumal Heibdampfmaschinen wegen
der stärker abfallenden Expansionslinie im Indikatordiagramm zur Erzielung
derselben Leistung eine um 5 bis 15 vH größere Füllung als die entsprechenden
Sattdampfmaschinen erhalten müssen.
Weit größer ist der Vorteil, der sich aus der geringeren Dichte des über-
hitzten Dampfes und der damit verbundenen Verschlechterung seines Wärme-
leitungsvermögens ergibt und der zu einer beträchtlichen Verminderung des
Wärmeaustausches zwischen Dampf und Zylinderwand führt. So sank nach
den auf S. 16 angeführten Versuchen von Prof. Doerfel bei einer Steigerung
der Überhitzungstemperatur von 25,5 auf 142,5° C die während der Füllung
an die Zylinderwand abgegebene Wärmemenge von 2106,5 auf 480,6 WE, nach
den Versuchen von Seemann') bei einer Erhôhung von O auf 170° C von 36,2
auf 9,3 vH der ganzen zugeführten Wärmemenge.
Solange nämlich der Dampf im Zylinder überhitzt ist, findet keine Eintritts-
kondensation statt; diese beginnt erst, wenn er den Sáttigungszustand erreicht.
1) Siehe Dubbel, Die Kolbendampfmaschinen und Dampfturbinen. Julius Springer, Berlin.
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