1:10 bzw. 1:6. Tollescher Federregler der Sächsischen Maschinenfabrik, vorm. R. Hartmann, in Chemnitz.
Fig. 271.
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B. Flachregler.
(Exzenter-, Achsenregler.)
$ 131. Vor- und Nachteile, Einteilung. Die Regler, deren Schwungkórper
auf das Exzenter der in $ 74, 88, 89 und. 108 behandelten Schieber- bzw. Ventil-
steuerungen einwirken, besitzen den Vorteil, daB sie eine áuDerst einfache
Verbindung mit der Steuerung ermöglichen. Zu ihren Nachteilen gehört, daß
die für sie in Betracht kommenden zwangläufigen Steuerungen oft ungünstige
Eröffnungsverhältnisse für den eintretenden Dampf bei den kleinen Füllungen,
sowie zeitweise Rückdrucke von wechselnder Größe auf den Regler ergeben,
die diesen aus seiner Gleichgewichtslage zu drängen suchen (siehe S. 307). Solche
Rückdrucke kommen bei Ventilsteuerungen namentlich während des Öffnens
und Schließens der Ventile vor, können aber auch durch nicht aufgehobene
Massenkräfte, nicht ausgeglichene Fliehkräfte usw. hervorgerufen werden. Die
Eigenreibung des Reglers und der Steuerungsteile wirkt diesen Rückdrucken
zwar entgegen, übt aber nur solange einen günstigen Einfluß aus, als sie gleich-
zeitig mit den Rückdrucken auftritt; jede ständig wirkende Reibung ist nach-
teilig. Drehexzenter genügen dieser Bedingung nach Dr. R. Proell*) in sehr
vollkommener Weise, da sie wie ein umgelegter Keil und unter Umständen
selbstsperrend wirken.
Die Exzenterregler sitzen bei den Schiebersteuerungen gewóhnlich auf der
Kurbel-, bei den Ventilsteuerungen auf der Steuerwelle. Sie lassen sich ein-
teilen in solche mit pendelfórmig ausgebildeten und in solche mit radial
verschiebbaren Schwungkórpern. Durch Anordnung einer mit den Schwung-
kórpern verbundenen, meist ringfórmigen Schwungmasse kónnen sie ferner als
Beharrungsregler ausgebildet werden. Im folgenden ist deshalb zwischen
einfachen Flachreglern (ohne Beharrungsmasse) und Beharrungsreglern
mit Beharrungsmasse) unterschieden.
8132. Die einfachen Pendelilachregler. Sie erhalten eine oder zwei Federn.
Bei einer Feder, die durch das Wellenmittel geht, muß der Regler am Ende der
Welle sitzen. Bei zwei Federn, die zu beiden Seiten der Welle liegen, ist das
nicht Bedingung. Dagegen haben zwei Federn den Nachteil, dab sie durch
ihre Fliehkraft ausgebaucht werden.
Der Regler von C. Sondermann in Chemnitz (Fig. 272) zeichnet sich durch
große Einfachheit aus. Aufgekeilte Hebel und Zugstangen sind bei ihm gánzlich
vermieden. Die beiden Pendel P, von denen jedes erst nach dem Bohren in
zwei Teile zerlegt wird, bestehen aus einem angegossenen Gewicht und einem
zu beiden Seiten seiner Drehachse völlig gleichartig gestalteten Hebel. Es ent-
stehen also außer der Fliehkraft der angegossenen Gewichte keine Nebenkräfte.
Die Drehbolzen I der Pendel sind mit ihrem einen Ende fest in die hintere
Wand des Reglergehduses eingespannt, mit ihrem anderen sitzen sie in der
Querstange S. Die Spiralfeder wird auf Zug beansprucht und geht mit ihren
Enden durch die in der Làngsmitte hülsenartig ausgebildeten Bolzen b, die
1) Siehe Z. d. V. d. 1.- 1913, S. 1339.
Pohlhausen, Kolbendampfmaschinen. 5. Aufl.
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