Hinsichtlich der Bauart unterscheidet man offene und geschlossene Ober-
Tláchenkondensatoren.
Offene Kondensatoren eignen sich wegen ihrer besseren Zugänglichkeit
mehr für schlammiges Wasser. Sie werden als Bündel- (Bassin-), Behälter-
und Rieselkondensatoren-ausgeführt. Bei den Bündelkondensatoren, die
wegen ihrer ungenügenden Kühlwirkung jetzt nicht mehr gebaut werden, geht
der Dampf durch die Röhren, die, zu mehreren Gruppen oder Elementen ver-
einigt, mit ihren Enden in flache Sammelkästen eingewalzt sind und in offenen
Wasserbecken liegen. Auch die offenen Behälterkondensatoren finden
jetzt nur noch wenig Verwendung. Fig. 319 zeigt die bei beschränkten oder
teuren Bodenverhältnissen vorkommende Ausführung eines solchen Konden-
sators mit senkrechter Achse. Das Kühlwasser durchzieht die Röhren zweimal
ab- und aufwärts. Der untere Bodenbehälter dient zum Absetzen der Unreinig-
keiten aus dem Wasser. x sind Durchtrittsöffnungen für das Kondenswasser,
das, soweit es nicht durch das Hauptrohr abfließt, durch y in dieses gelangt.
Rieselkondensatoren endlich bestehen aus Schlangenrohren, die vom Ab-
dampf durchzogen werden und auf die das Kühlwasser in feinverteiltem Zu-
stande herabfällt. Ihre Wirkung ist gut, da das Wasser die Röhren nicht nur
durch Leitung, sondern auch durch Verdunsten abkühlt. Dagegen ist ihr Kühl-
vorrat meist nur gering. Ihre Anwendung hat ganz aufgehört.
‚ Die jetzt meist gebräuchlichen geschlossenen Oberflächenkondernisatoren
bestehen nach Fig. 320 aus einem Mittelstück mit den Röhren und Rohrböden
und zwei Vorkammern. Der Abdampf tritt in das Mittelstück und umspült
die Röhren nach den Pfeilen, wie sie im Grundriß der Figur ausgezogen ein-
getragen sind. Das Kühlwasser, das in die eine Vorkammer eintritt, durchzieht
das Röhrenbündel dem Dampfe entgegen nach den gestrichelten Pfeilen. Sowohl
der Dampf als auch das Kühlwasser werden durch Scheidewände, die in das
Mittelstück bzw. die Vorkammern eingesetzt sind, zum mehrmaligen Vorbei-
streichen gezwungen. Die Luft wird neben dem Wassereintritt, also an der
kältesten Stelle, das Kondensat an der entgegengesetzten Seite unten aus dem
Mittelstück abgesaugt. Tote Ecken, in denen sich die hochgehende Luft fest-
setzt, sind namentlich zu. vermeiden.
Jetzt läßt man den Dampf gewöhnlich senkrecht zur Längsrichtung der
Röhren durchtreten (Querstromkondensatoren). Der Dampfeintritt erfolgt dann
von oben, wie in Fig. 321, wo ein Führungsblech den Dampf auf die beiden
Seiten verteilt, und in Fig. 322, wo er aus einem freien, nach unten sich ver-
jüngenden Mittelraum die beiden Rohrgruppen in voller Breite trifft. Die
Luft wird bei dem Kondensator in Fig. 321 zur Vermeidung toter Ecken auf der
ganzen Länge durch ein Absaugerohr entnommen, das Kondensat sammelt
sich in einem besonderen Topf. In Fig. 322 kommt die Luft auf beiden Seiten
zur Entnahme, wobei je ein vorgelegtes durchlochtes Blech im Verein mit dem
abnehmenden Durchgangsquerschnitt die Absaugung gleichmäßig gestaltet.
Bei geneigt angeordneten Scheidewänden für die einzelnen Rohrgruppen
wird das Kondensat der einzelnen Abteilungen besonders abgeführt, um das
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