Full text: Die Kolbendampfmaschinen

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
       
Fig. 331 gibt die Anordnung einer Zwillings-Tandemmaschine, auf die, 
wie schon erwáhnt, die einfache Tandemmaschine bei einer nachträglichen 
Vergrößerung der Kraftanlage ergänzt werden kann. Jetzt wählt man die 
Anordnung aber auch vielfach von vornherein an Stelle einer ebenso großen 
M NN | dreistufigen Expansionsmaschine, die dann einen geteilten Niederdruckzylinder 
I erhalten müßte. Gegenüber dieser bietet die Zwillings-Tandemmaschine bei 
annáhernd gleichem Dampftverbrauch den Vorteil einer genau gleichen Arbeits- 
verteilung auf beide Kurbeln und einer schnelleren Regelung. Der Regler 
beeinflußt nämlich bei der doppelten Tandemanordnung einen größeren Teil 
der Leistung sofort und unmittelbar als bei der dreistufigen Expansionsmaschine, 
i wenn er in beiden Fàllen wie gewóhnlich nur auf die Hochdruckzylinder ein- 
li fil wirkt. Außerdem kann bei der Reparatur und AuBerbetriebsetzung einer 
Hq Maschinenhälfte der Betrieb der Zwillings-Tandemmaschine leichter mit der 
qi anderen Hälfte fortgesetzt werden. 
Zur Beschränkung der Baulänge kommen neben der gewöhnlichen Anord- EY 
nung mit besonderem Mittelstiick auch kurzgebaute Tandemmaschinen 
| | ohne oder mit sehr verkiirztem Mittelstiick zur Ausfithrung?). Die bekanntesten 
iil iM Konstruktionen derselben sind die von Schmidt und Lentz. jJener ersetzt das 
| I Mittelstück durch eine patentierte Zylinderverbindung (siehe $ 157) und ver- 
Wal | | schiebt den Hochdruckzylinder auf einer hinteren Gleitbahn durch ein Schalt- 
MU werk, wenn der Niederdruckkolben herausgenommen werden soll. Dieser um- 
geht das Mittelstiick dadurch, daß er die beiden Zylinder (siehe $ 157) in einem 
Stück gießt und die Kolbenstange in dem Zwischendeckel durch eine packungs- 
lose Stopfbuchse abdichtet. 
Der Antrieb der jetzt meist gebräuchlichen Ventilsteuerung läßt sich bei 
jeder Tandemmaschine in einfacher Weise von einer durchgehenden Steuer- — 
welle bewirken. Die Teile dieser Welle müssen der Làngsausdehnung der 
Maschine wegen mit einer in dieser Richtung nachgiebigen Kupplung verbunden 
werden. Die Luftpumpe wird bei den Tandemmaschinen vom Kurbelzapfen 
aus vermittels Stange und Hebel bewegt; der Aufnehmer vielfach als einfaches 
Verbindungsrohr ausgeführt, das der Lánge nach unter den Zylindern liegt 
und unter dem Mittelstück aus der kleineren Weite des Auslasses am Hoch- 
druckzylinder in die größere Weite des Einlasses am Niederdruckzylinder 
übergeht. 
Die Zwillingsanordnung der liegenden Verbundmaschinen ist aus Fig. 332 
ersichtlich. Der Aufnehmer liegt zwischen den beiden Zylindern und senk- 
recht zu diesen unter der Maschinensohle. Die Luftpumpe wird entweder 
vom Zapfen der Niederdruckkurbel oder von der hinteren Kolbenstangen- 
führung des entsprechenden Zylinders angetrieben. Bei anfangs kleinerem 
Kraftbedarf kann zunüchst nur der Hochdruckzylinder aufgestellt und die 
Maschine bei allerdings geringerer Wirtschaftlichkeit als Einzylindermaschine 
betrieben werden. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
fT Tee oLeeel- 
  
A RR Fia. 33 
1) Uber den Platzbedarf der verschiedenen Bauarten siehe Z. d. V. d. I. 1905, S. 1853. 
 
	        
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