Full text: Die Kolbendampfmaschinen

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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entweder vollständig oder im unteren Teile anliegen. Im ersteren Falle dreht 
man den Körper nur soviel kleiner, daß er nach gründlicher Durchwärmung 
der Maschine schließend im Zylinder geht. Im zweiten Falle bildet man den 
Kolben als Tragkolben aus. Män spannt den Körper dann, nachdem er 
auf die Zylinderbohrung abgedreht worden ist, nochmals exzentrisch aus der 
Mitte nach oben auf, und zwar um den später abzudrehenden Span x = 0,5 
bis 1,5 mm (Fig. 371). Beim zweiten Abdrehen fällt dann nur oben die Span- 
stärke fort, und der Kolben kommt, wenn er richtig eingebaut wird!), an seiner 
unteren Seite auf ca. !/, des Umfanges zum Aufliegen. Die spezifische Flächen- 
pressung daselbst, die gleich dem Gewichte des Kolbens und dem betreffenden 
Teil der Kolbenstange, dividiert durch Kolbenbreite x !/, des Umfanges, ist, 
soll 0,5 bis 1 kg/gem nicht übersteigen. 
$159. Die Kolbenstangen. Beispiel. Die Stangen werden aus GuBstahl 
geschmiedet, der bei hoher Festigkeit eine glatte, reine Oberfläche besitzt 
und deshalb .die Packung der Stopfbuchse möglichst schont. An kleinen Ma- 
schinen tritt die Kolbenstange nur durch den vorderen Zylinderdeckel, sonst 
führt man sie, um Durchbiegungen zu vermeiden, durch beide Deckel und gibt 
an großen liegenden Maschinen auch noch dem hinteren Ende einen besonderen 
Kreuzkopf zur Unterstützung. Durchbiegungen werden aber auch hier nur 
dann vermieden, wenn die Kolbenstange genügend stark ist. Bei zu schwachen 
Stangen schleifen sich die Grundringe in den Stopfbuchsen bald nach unten 
aus, und der Kolbenkörper senkt sich auf die untere Zylinderwandung, hier 
eine Reibung erzeugend, die nicht nur zu einem beträchtlichen Arbeitsverlust 
und Verschleiß führt, sondern auch den Kolben zu ecken sucht. Um den Grund- 
ring und die Stopfbuchse zu entlasten, lassen viele Fabriken den Kolbenkörper 
als Tragkolben (siehe oben) ausbilden und sich von vornherein mit einer 
geringen Flächenpressung auf die untere Zylinderwand legen. 
Die Befestigung des Kolbens auf der Stange wird durch Konus und Mutter 
bewirkt (Fig. 360, S. 439). Der Konus ist sauber einzuschleifen, die Mutter 
zu sichern. Die Zugbeanspruchung im Kernquerschnitt des Gewindes, das 
auf der Drehbank geschnitten wird, soll 300 bis 400, die Flächenpressung im 
Gewinde r5o, diejenige in der senkrechten Projektion des Stangenkonus 500 
bis 600 kg/qem nicht übersteigen. Das Material der Mutter war früher, um ein 
Festrosten zu vermeiden, alleemein RotguB. Jetzt verwendet man trotz der 
Gefahr des Rostens auch vielfach schmiedeeiserne Muttern, namentlich bei 
überhitztem Dampf, da nach Prof. Grafimann?) bei hohen Temperaturen die 
Festigkeit des Rotgusses zurückgeht und die ungleiche Ausdehnung zwischen 
ihm und dem stdhlernen Gewindekern eine ungleichmáBige Verteilung des 
Gestángedruckes zwischen beiden zur Folge hat. 
Die hintere Kreuzkopfführung der. Kolbenstangen wird gewôhnlich nach 
Fig. 372 ausgebildet. Das eingleisige Führungsrohr mit ebener Bahn ist am 
7) Man giebt dem Körper zu diesem Zwecke einen Pfeil mit der Bemerkung „oben“ (Fig. 371) 
auf. 
?) Siehe die Anmerkung auf S. 35. 
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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