fullscreen: Der Holzbau (8. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
nur an der schmalen Vorderseite mit farbigem Schmucke versehen wurden. Den 
reichsten Farbenschmuck erhielten die Schiebeläden der Fenster, soweit solche 
bei Blockhäusern vorhanden waren. 
Auch die gesamte Umrahmung der Fenster aus geschnitzten Brettern wurde 
durch farbige Zuthat noch kräftiger zur Wirkung gebracht (vgl. Fig. 372, 386 u. 387). 
Die Ornamente der Fensterläden vereinigen die Farben rot, gelb, grün, braun, 
weiss und schwarz. Sehr beliebt ist z. B. rote Malerei mit weisser Scheibe auf 
grünem Grunde bei weisser Einfassung. Die Palmetten der gemalten Sohlbank 
fürbte man grün auf rotem Grunde. Die geschnitzten Seitenbretter der Fenster 
tragen mit Vorliebe zu weissem Anstrich eine rote Einfassung. Auch fest- 
stehende bemalte Brüstungsbretter, hinter denen die Läden versteckt sind, 
kommen vor. Im allgemeinen hielt man die farbige Verzierung auf dem dunklen 
Grunde in weisen Schranken, so dass die ruhige architektonische Wirkung der 
Gesamtfassade nicht gestört wurde. 
Schliesslich wollen wir noch in Kürze hier der bereits weiter oben erwähn- 
ten Inschriften gedenken. Sie wurden auf weiss gemalten Bändern mit schwarzer 
Schrift an der Giebelfassade angebracht. Da der hier gebotene Platz ein ziem- 
lich bedeutender ist, so sind auch dementsprechend die aufgemalten Sprüche 
weit wortreicher, als sie beim Fachwerkbau auf den Schwellen Platz finden 
konnten. Einige Beispiele mógen dies erlàutern. Da lesen wir: 
„Zufriedenheit im kleinen Haus — Macht viel ein gróssren Reichtum 
aus — Als der in grossem Hause prangt — Und nie Zufriedenheit erlangt 
— Der Lieb und Leid an Gott befiehlt — Der hat das beste Loos gespielt^ 
oder ein anderer: 
„Ich baue hier auf diese Erde — In Hoffnung diese Wohnung auf — 
Dass sie zur Friedensstätte werde — In diesem kurzen Lebenslauf — 
Und alle, die dies Haus bewohnen — Sie wolle Gottes Güte lohnen — 
Für Glaub und Treue in der Zeit — Mit einer frohen Ewigkeit“. 
Derartige Inschriften sind sich so ähnlich, dass sie auf ein und denselben 
Urheber schliessen lassen, den wir jedenfalls im Ortsschulmeister zu suchen haben.
	        
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