Full text: Der Holzbau (8. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Das Dach des Ständerbaues ist meist steiler als das zum Blockbau gehörende 
flache Dach. Selbstredend fehlen hier auch die Steine zur Belastung der Dach- 
schindeln. Sein Vorsprung wird durch herausgestreckte Pfetten unterstützt, deren 
Last profilierte Kopfbänder auf die Wandständer überführen. An den Knoten- 
punkten der Pfetten sind 
am äussersten Sparren des 
Freigebindes verzierte Drei- 
ecksverbindungen  einge- 
schoben, wie sie durch die 
Fig. 367 und 384 und 389 
erläutert werden. Nach der 
Traufe zu läuft das Dach 
mit Aufschieblingen flacher 
aus. Die Schindeleindeck- 
ung des Daches ruht hier, 
wo die Neigung ziemlich 
steil ist, auf Latten von 
415 9 cm Stärke, die etwa 
27 cm von Mitte zu Mitte 
auf die Sparren genagelt 
sind. Die Schindeln von 
Rottannenholz überdecken 
> sich fast zwei Drittel ihrer 
Breite und drei Viertel 
ihrer Länge. 
Seine hauptsächlichste 
= - Ausbreitung fand der Stän- 
= =, I derbau in den Kantonen 
: Mt Zürich, Thurgau und Schaff- 
hausen. Seit dem 18. Jahr- 
hundert hat sich der 
Riegelbau eingebürgert, 
der auf denselben Konstruk- 
tions- Grundsätzen beruht 
wie der weiter oben bereits 
besprochene Fachwerksbau. 
Starke Auskragungen der 
Fig. 854a. Stockwerke, wie in Deutsch- 
: land, kommen hier jedoch 
nicht vor, und wo sie an- 
gedeutet sind, tragen sie keine Schmuckformen. Dafür wird das Riegelwerk 
der Wände sehr lebhaft und vielseitig: gestaltet. Es erinnert mit seinen viel- 
fachen Kreuzriegeln und krummen Streben an die rheinische und süddeutsche 
Fachwerksbehandlung. Die geputzten Felder wurden manchmal in der Weise 
belebt, dass in den weissen Mörtel rote Steinstücken sorgfältig eingedrückt sind. 
Grün gestrichene Läden mit rot gefärbtem Riegelwerk bei weissen oder ge- 
sprenkelten Fachwerksfeldern geben zusammen diesen Bauten ein ungemein 
  
     
   
   
   
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