Full text: Der Holzbau (8. Band)

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Der weitere zugehörige ornamentale Schmuck der Kirchen hat für uns nur 
ein historisches Interesse. Seine Vorführung würde den Rahmen dieses Hand- 
buchs weit überschreiten. 
Zu seinem Studium verweisen wir auf das Werk ,Die Holzbaukunst Nor- 
wegens“ von Dietrichson und Munthe, dem auch die Fig. 393 bis 397 
und 399 bis 400 in verkleinertem Maassstabe entnommen sind. 
Die norwegischen Bauernhàuser sind Blockbauten, die bereits im dritten 
Abschnitte Erwähnung gefunden haben. 
Auch in Norwegen finden die alten Konstruktionen und Schmuckformen des 
Holzbaues neue Pflege bei modernen Wohnhausbauten, ganz besonders bei den 
Sommervillen auf dem Lande (Fig. 398 und 398a vom Architekten Gustav 
Berg in Christiania und Fig. 375 vom Architekten Christiansen). Die Um- 
fassungs- und Zwischenwünde bestehen hier aus überkämmten Balken, der 
Sockel aus Stein. 
Eine besondere Gattung von Gebäuden, die unmittelbar an Vorbilder der 
historischen Profan-Architektur erinnern, bilden die Stabure (Fig. 399 und 400 
vom Architekten v. Hanno in Christiania). 
In früherer Zeit diente der Stabur fast ausschliesslich als Vorratshaus und 
Raum zum Aufbewahren der Kleider. Man suchte das Gebäude dem Einflusse 
der Erdfeuchtigkeit und dem Schaden durch Ratten zu entziehen. Deshalb 
sehen wir das Häuschen auf sechs starken freistehenden Holzblocken (Stav) 
stehen, die aufwärts gerichtet und am oberen Ende durch starke Schwellen 
untereinander verbunden sind. Die Holzblöcke tragen das ganze zweistöckige 
Blockhaus frei. Die zugehörige Freitreppe steht (der Ratten wegen) nicht in 
Verbindung mit dem Gebäude, sondern ist im Abstande eines kräftigen Schrittes 
angeordnet. 
Ganz ähnliche Blockbauten finden sich auch in der Schweiz, wo sie als 
Käsespeicher bezeichnet werden. Ihre äussere Erscheinung ist genau in den 
Zierformen des Blockhauses gehalten. Das flache, mit Steinen belastete, weit 
ausladende Schindeldach wird durch die seitlichen, als Konsolen herausgekragten, 
Umfassungswände unterstützt. Am First ist eine Firstpfette in ühnlicher Weise 
angebracht. Statt der in Norwegen beliebten Rundbogen-Arkaden finden sich 
hier einfache Fensterchen in der mit horizontalem Sturz bekannten Konstruk- 
tionsweise. Einige am Giebel durchlaufende Ziergurten als Würfel oder Bogen- 
friese beleben die Wandflàche. Ein Gestell aus überkreuzten Schwellen mit 
kurzen Eck- und Zwischenstielen hebt den Speicher über das Gelànde empor 
und schützt seinen Inhalt vor Nagetieren. 
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