120 Lithographie und Steindruck
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Tinte auf stark geleimtes oder auch mit einer Stärkeschicht über-
strichenes Papier schreibt'und auf Stein überdruckt. Für den Zeich-
ner hat das indirekte Lithographieren den Vorteil, daB er unab-
hängig von. dem schwerfälligen Steine wird und nicht „verkehrt“
(als Spiegelbild) zu zeichnen braucht, wie jede Lithographie auf
der Druckfläche stehen muß, um auf dem Papier in richtiger Stel-
lung zu erscheinen. Freilich geht einer solchen Zeichnung durch
den Umdruck vieles von ihrer Ursprünglichkeit verloren, und die-
ses Verfahren wird deshalb nicht bei den Künstlerlithographien an-
gewendet, deren Reiz und Wert gerade in der unmittelbaren Wie-
dergabe der künstlerischen Schöpfung besteht, auch ist der ge-
körnte Stein ein wesentlich gestaltungs- bzw. ausdrucksfähigeres
Material als ein lithographisches Kornpapier oder ein Druckblech.
Eine unbedingte Bedeutung hat das Überdruckverfahren aber da-
durch, daß es ermöglicht, einzelne Zeichnungen mehrfach auf große
Steine zu übertragen oder verschiedene kleine auf einem großen
Steine zu vereinigen, um so an Druck zu sparen. Auch kann man
auf diese Weise, sobald man fetthaltige Umdruckfarbe benutzt,
Buchdrucktexte, Ätzungen, Stiche und auch gewisse Arten photo-
graphischer Kopien auf Stein übertragen und mit Lithographien
vereinigen,
Ein großes Gebiet beherrscht das lithographische Verfahren in
der Chromolithographie, das allerdings durch die Ausgestaltung des
buchdruckerischen Dreifarbendruckes mehr und mehr beschränkt
wird. Unter Chromolithographie versteht man die Herstellung far-
biger Drucksachen, besonders Glückwunschkarten, Packungen (Eti-
ketten) für alle Art Waren, wie Zigarren, Parfümerien, Sämereien,
Papierausstattungen und vieler ähnlicher Verwendungen, ferner far-
biger Tafeln und Bilder für Druckwerke usw. Bei der Chromolitho-
graphie wird das vom Künstler geschaffene Originalbild in der Weise
auf Stein übertragen, daß der Lithograph zunächst eine Konturen-
pause anfertigt, die nicht nur die Umrisse der eigentlichen Zeich-
nung enthält, sondern auch bis in die kleinsten Einzelheiten alle
Farbenübergänge angibt, damit beim Lithographieren der Farbe-
platten eine genaue Begrenzung der einzelnen Farben und deren
genaues Übereinanderpassen beim Druck ermöglicht wird. Diese
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