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bezug ungleich mehr Druck erfordert als ein Abdruck auf Papier.
Man wendet Reliefprägung, Blind-, Folie-, Gold-, Metallpressung
und Farbedruck an, oft mehrere dieser Druckarten auf einer Decke
vereint.
Ist somit auch die Decke fertiggestellt, so handelt es sich schließ-
lich noch um das ,,Einhángen**, d. h. um die Vereinigung von Buch-
block und Decke. Beim Buchblock stehen vorn und hinten die
Binder oder die Heftgaze, auf die die Bogen geheftet sind, ein
Stiick iiber den Riicken heraus, und mit diesen Uberstinden wird
der Block in die Decke eingeleimt und die Klebstelle durch das
Vorsatzpapier verdeckt, das auf die ganze innere Deckelseite ge-
klebt wird. Bei dieser Gelegenheit sei auf den begrifflichen Unter-
schied zwischen Buchdeckel und Buchdecke hingewiesen. Mit Decke
bezeichnet man den vorderen und hinteren Buchdeckel nebst Riicken
als selbstindiges Ganzes, namentlich bevor die Decke mit dem
Buche vereinigt ist. Der Buchdeckel dagegen ist nur der vordere
oder hintere bewegliche Teil der Einbanddecke.
Es wurde schon erwähnt, daß die hier geschilderten Arbeits-
weisen diejenigen des Großbetriebs bzw. der Massenherstellung
sind. Sie beruhen auf der Notwendigkeit, schnell und billig zu
liefern. Das fabrikmáBige Binden vermag aber die handwerkliche
bzw. kunstgewerbliche Handarbeit nicht zu ersetzen, die aus diesem
Grunde auch von den meisten Grofbetrieben in besonderen Abtei-
lungen gepflegt wird. Auch befassen sich einzelne Buchbindereien,
die sich durch ihre vollendeten Leistungen einen Namen erworben
haben, fast ausschlieBlich mit Handarbeit. Bei der Handarbeit, also
der ursprünglichen Art der Buchbinderei, wird vor allen Dingen
nicht der für sich fertiggestellte Buchblock in die ebenfalls für sich
gefertigte Decke ,,eingehángt', sondern die Deckel werden ,,an-
gesetzt‘“, d. h. dielediglich zugeschnittenen, nicht überklebten Pappen
werden zunáchst mit dem vorn und hinten über den Rücken des
Buchblocks überstehenden Heftmaterial fest verbunden und dann
die übrigen Arbeiten der Deckenfertigstellung usw. am sozusagen
bereits gebundenen Buche ausgeführt. Zur kunstgewerblichen Seite
buchbinderischen Schaffens gehórt auch die Ausschmückung des
Bandes durch Handvergoldung, die in solchem Falle nicht durch