Full text: Buchgewerbliches Hilfsbuch

Stotle und Bestandteile 155 
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Bevor der im ,,Hollünder' ge- 
mahlene Stoff hier auf die Papier- 
maschine geleitet wird, ist er in 
der ,,Bütte‘“ unter starker Wasser- 
beigabe ,,gerührt/' worden 
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Trockenbatterie Glättwerk Trocken- Glättwerk . D : . : 
batterie as Papier wird vor einer 
letzten Glittung nochmals 
In der Trockenpartie wird das Papier völlig von jeder Feuchtigkeit leicht angefeuchtet und dann 
befreit und geglättet in schmälere Bahnen 
c —— Á—— . ,' geschnitten, die aufgerollt 
NaBpartie . . . . Trockenpartie werden 
Schematische Darstellung einer Papiermaschine 
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in der Handform erzeugt, gleicherweise wie die neuzeitlichen rie- 
sigen Papiermaschinen, die in der Stunde eine 2—4 Meter breite 
Papierbahn von 10—12 Kilometer Lànge liefern. 
Was zunächst den Grundstoff des Papiers, das Fasernmaterial, 
anlangt, so kann es von dreierlei Art sein. Es kann als Hadernstoff 
von Gespinsten bzw. Geweben herstammen, aus Zellstoff (Zellu- 
lose) oder aus Holzschliff bestehen. Es kann Papier aus jedem 
dieser drei Stoffe ausschließlich angefertigt oder es können zwei 
oder auch alle drei in jedem Verháltnis zueinander gemischt ver- 
wendet werden. 
Der Hadernstoff ist das ursprüngliche Material für die Papier- 
fabrikation gewesen, und er ist auch heute noch das beste. Es 
charakterisieren sich alle drei genannten Stoffe: Hadern, Zellstoff, 
Holzschliff, ausschließlich nach der Gestalt und den daraus sich 
ergebenden Eigenschaften der einzelnen Faser. Beim Hadernstoff 
kommt Flachs-, Hanf-, Baumwoll- oder eine sonstige Gespinstfaser 
in Betracht, die in Hinsicht auf ihre Verspinnbarkeit ganz andere 
Eigenschaften haben muß, als sie der Faser des Zellstoffs oder des 
Holzschliffstoffs zustehen. Eine Gespinstfaser kann bis zum Zehn- 
fachen der Länge einer Zellstoffaser haben, nämlich einige Zenti- 
meter, während die Zellstoffaser nur nach Millimetern mißt. Ein 
weiterer Unterschied liegt auch darin, daß eine Gespinstfaser sich 
- 
in ihrer Längsrichtung spalten läßt, was bei der Holzfaser nicht der 
Fall ist. Es ist einleuchtend, daß eine Faser von den Eigenschaften 
der Gespinstfaser ungleich günstigere Voraussetzungen für die Ver- 
filzung bei der Papierfabrikation und damit für die größere Güte 
und Haltbarkeit des Papiers bietet, als eine Zellstoff- oder gar Holz- 
schliffaser. Die guten ursprünglichen Eigenschaften einer Gespinst- 
faser kónnen allerdings bei der Verwendung mehr oder weniger 
verloren gegangen sein, der das Gespinst oder Gewebe diente, be- 
vor es als Hader in die Papierfabrik wanderte. Wenn auf diese 
Weise eine weitgehende Zermürbung, vielleicht auch noch erhöht 
durch scharfes Bleichen, stattgefunden hat, dann kann ein Hadern- 
stoff. minderwertiger sein als ein guter Zellstoff. 
Während beim Hadern-Papierstoff die Faser in der Zubereitung 
für das Spinnen und Weben bereits eine sehr eingreifende Vor- 
behandlung erfahren hat, wird bei der zweiten Papierstoffgruppe, 
dem Zellstoff (Zellulose), die Faser unmittelbar von der Pflanze 
weg zu Papierstoff verarbeitet. Zumeist kommt Nadelholz in Be- 
tracht, aber auch Stroh und Alfa- oder Espartogras liefern gutes 
Rohmaterial für Zellstoff, wie sich überhaupt fast alle Pflanzen zu 
Papierstoff verarbeiten lassen, nur keineswegs alle gleich vorteil- 
haft. Bei der Herstellung des Zellstoffs muß durch eine unter 
Dampfdruck erfolgende stundenlange Kochung mit Sulfit- oder
	        
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