Full text: Buchgewerbliches Hilfsbuch

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Schriftgießerei 
Einfluß der Setzmaschinen / Das Gießen, GieBform, Matrize, HandgieBinstrument. 
KomplettgieBmaschine / Metallegierung / Schriftzeichnen und Stempelschneiden / 
Matrizenbohrmaschine / Galvanoplastische Matrizen 
Wie schon früher gesagt, hat die schnelle und weite Verbreitung 
der Setzmaschinen, die den Buchdrucker, infolge der Selbsterzeu- 
gung von Schrift, ganz unabhängig von der Schriftgießerei macht, 
keineswegs bewirkt, daß eine Minderung im Schriftenbedarfe für 
den Handsatz eingetreten ist, weil jetzt auch der Handsatz mit viel 
größeren Schriftmengen arbeiten muß, als vor dem Aufkommen der 
Setzmaschinen. Überdies ist weder die Zeilenguß- noch die Typen- 
guß-Setzmaschine imstande, jede Art Satz vorteilhafter als Hand- 
satz herzustellen, und so ist es erklärlich, daß selbst eine ausge- 
prägte Maschinensatz-Buchdruckerei, wie die der Firma Oscar 
Brandstetter, eine eigene SchriftgieBerei benôtigt, um ihren Haupt- 
bedarf an Werkschriften und typographischem Füllmaterial zu 
decken. 
Der Vorgang beim SchriftgieBen ist in seinen Grundzügen immer 
der gleiche, einerlei ob die Schrift mit dem ursprünglichen Hand- 
gieBinstrumente, mit der (aussterbenden) HandgieBmaschine, mit 
der neuzeitlichen KomplettguB-Maschine oder mit der Setzmaschine 
gegossen wird. Immer handelt es sich darum, eine dem Typen- 
körper entsprechende Gießform zu bilden, deren Kopfteil durch die 
das Buchstabenbild vertieft tragende ,,Matrize‘“ abgeschlossen wird, 
deren Seitenteile je nach der Breite der Buchstaben verstellbar 
sind (Kernstück) und die am Fußteile eine Öffnung zum Eingießen 
des Schriftmetalls hat.
	        
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