Full text: Die Bauformenlehre (3. Band)

  
  
  
  
  
  
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Fenster, Hauseingänge und Giebelbildungen (Fig. 37 bis 64). 
Die Ueberdeckung der Fenster- und Hauseingänge kann geschehen 
durch den Flachbogen (Fig. 37, 39, 40, 44, 52, 53, 54, 57 und 62), den Rund- 
bogen (Fig. 45, 49, 51. und 59) oder den Spitzbogen (Fig. 38, 43, 46, 48, 50, 
58, 62 und 63), bei Oeffnungen geringer Spannweite (bis 40 cm) auch durch 
horizontale Auskragungen oder durch besonders geformte Decksteine (Dreipass- 
steine, Rundbogen- oder Spitzbogensteine). 
Sowohl die senkrechten Laibungskanten als die bogenfôrmigen Ueber- 
deckungen können durch Verwendung von Fasensteinen, Hohlkehl- 
steinen, Rundstabsteinen, gewundenen oder ornamentierten (siehe 
Fig. 50) Formsteinen mehr oder weniger reiche Profilierung erhalten. 
Je nach den mehr oder weniger grossen Abständen der Fenster unter- 
einander unterscheidet man Einzelfenster und gekuppelte Fenster, 
sowie Fenstergruppen. 
Auf eine gesonderte Besprechung und Darstellung von Fenster- und Ein- 
gangs-Bildungen glaube ich hier verzichten zu dürfen, da deren Vorführung in 
unmittelbarem Zusammenhange mit Giebellósungen und anderen Fassadenteilen 
für den Lernenden anschaulicher und anregender sein dürfte, denn eine Dar- 
stellung in Einzelbildern. 
Bei den Hausgiebeln kommt die gerade Dachlinie entweder in einer 
parallel zu dieser verlaufenden Begrenzungslinie zum Ausdruck, oder es ist 
diese dureh stufenartig angeordnete Abtreppungen (Treppengiebel, Staffelgiebel) 
verdeckt. 
Die Ansteigung ist meist eine steile (fast nie unter 45 ^) und es wird das 
Sehlanke, Aufstrebende oft noch erhóht durch eine vertikale Gliederung mittels 
vorgelegter Pfeiler, welche in zierlichen Spitzen endigen und die Dachlinie meist 
bedeutend überragen. 
Die Figuren 37 bis 64 stellen Giebelbildungen dar, welehe meist Schüler- 
entwürfen, die unter meiner Leitung entstanden, entnommen Sind. 
Fig. 37 macht uns mit einem Fassadenteile bekannt, bei welchem der Giebel 
staffelartig aufsteigt. 
Zur Ueberdeckung der Fensteróffnungen hat durchweg der Flachbogen Ver- 
wendung gefunden; als Baustoffe sind für die Staffelabdeckungen, die Fenster- 
schrägen und die Gesimsabdeckungen glasierte Schriigsteine, fiir alle in verti- 
kalen Flächen liegenden Teile gleichartig gefärbte Backsteine vorausgesetzt. Die 
Nischen zwischen den Konsolen des Hauptgesimses, die Flächen über den ge- 
kuppelten Fenstern des Giebels und die Wappenflächen im Giebel sind geputzt 
gedacht. 
In den Figuren 38 und 39 ist ebenfalls ein Staffelgiebel zur Darstellung 
gebracht und zwar in Fig. 38 die eigentliche Giebelspitze und in Fig. 39 die 
unteren Stockwerke des Giebels mit vorgekragtem Balkon vor dem ersten Stock- 
werke. 
Die Wasserschrügen sind hier in glasierten, die Fenstereinfassungen ab- 
wechselnd in heller und dunkler gefärbten Steinen angenommen. Zur Ueber- 
deckung der Fensteröffnungen in der Giebelspitze ist der Spitzbogen, in den 
Stockwerken der Flachbogen verwendet. 
    
   
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
    
  
  
  
  
 
	        
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