Anfangs erscheinen die einzelnen Glieder (Rundstab und Hohlkehle) scharf
voneinander getrennt (Fig. 142 bis 145), späterhin fliessen sie ineinander über und
erzeugen überaus weichliche, wenig energische Profillinien (Fig. 146 bis 149). Um
eine weite Ausladung der Gesimse bei verhältnismässig geringer Höhe derselben
zu erzielen, bedient man sich der Konsolen zur Unterstützung der vorgekragten
Platten (Fig. 153 bis 159). Dieses Hilfsmittel fand namentlich bei zahlreichen
romanischen Bauten in Frankreich Anwendung.
In Deutschland bediente man sich der Konsolen zur Auflagerung von Rund-,
Spitz- oder Kleeblattbögen, auf denen die gegen die Mauerflucht vorge-
schobenen abdeckenden Gesimsstücke aufruhten. Beispiele hierfür geben die
Figuren 162 und 163.
Die Figuren 151, 160 und 161 zeigen insofern von den gewöhnlichen ab-
weichende Formen, als die Gesimsprofilierung unterhalb der Abdeckung durch
einzelne konsolartig geformte vortretende Steinkörper unterbrochen ist. Es wird
hierdurch eine besonders energische Schattenwirkung erreicht.
Fig. 152 zeigt ein sehr hohes Gesimse von verhältnismässig geringer Aus-
ladung, dessen mächtige untere flach gehaltene Hohlkehle durch kräftiges Laub-
werk geschmückt ist. Ebenso sehen wir auch eine Ausschmückung durch Laub-
werk bei Fig. 162 oberhalb der Rundbogenkonsolen sowohl, wie auch in der
Hohlkehle der abdeckenden Werkstücke.
Bei dem durch Fig. 163 dargestellten Beispiele bildet den oberen Abschluss
des Gesimses das vor den Köpfen der Dachbalken befestigte Stirnbrett. Das
auf diesem angedeutete Ornament dürfte von guter Wirkung sein, wenn dasselbe
flach ausgegründet und durch dunkle Beizung von der Färbung des Brettes scharf
abgehoben wird.
Die Fenster.
(Hierzu die Figuren 164 bis 207, 212, 218, 217 bis 219, 230, 237 bis 241,
259 bis 265.)
Als Fenster bezeichnet man heute sowohl die Oeffnungen in den Aussen-
wänden der Gebäude, welche den Räumen Licht zuführen sollen, als auch die ver-
glasten Holz- oder Eisenrahmen, welche in jene Oeffnungen eingesetzt werden. Die
Fensterrahmen legen sich bei den Fenstern unserer modernen Profanbauten hinter
den Fensteranschlag. Man versteht hierunter den Absatz der inneren Fenster-
nischen gegenüber der lichten Oeffnung. Dieser Absatz erhält eine Breite von
mindestens 6 bis 8 em. Sollen innere Doppelfenster oder Klapplàden angebracht
werden, so erhöht sich die Anschlagbreite auf 12 bis 15 em. Eine gleiche Breite
gibt man zweckmässig dem oberen Anschlage, um hier Rouleauxstanger an-
bringen zu können, ohne dass diese beim Oeffnen der oberen Fensterflügel
hinderlich sind. Sollen Rollläden angebracht werden, so erhöht sich die Ereite
des oberen Anschlages, je nach der Höhe der Fenster, auf 25 bis 45 em.
Unten ruht der Fensterrahmen (Futterrahmen) auf der Fenstersohlbank,
welche einen nach aussen geneigten Wasserschlag erhält, um das Eintreten des
Regenwassers nach innen zu verhindern. Die Briistungsmauer erhilt bei schwachen
Wänden die Stärke der letzteren; meist wird ihre Stärke auf nur 25 bis 40 em
bemessen, um ein bequemes Ueberblicken des Geländes unmittelbar vor dem
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