Full text: Die Bauformenlehre (3. Band)

      
  
   
           
    
  
  
  
   
    
     
   
  
  
  
   
   
   
    
III. Abschnitt. 
Der Werksteinbau 
für Renaissanceformen. 
1. Allgemeines. 
a) Das Werkstein-Material. 
Im Werksteinbau finden sowohl harte als auch weiche Gesteinsarten 
Verwendung. Der Wetterbestándigkeit halber müsste man den harten Steinen 
den Vorzug geben, sie sind aber meist zu schwer zu bearbeiten. 
Granit und Syenit, zu den harten Steinen gehórig, bilden ein vorzüg- 
liches Baumaterial, lassen sich auch leicht polieren, aber nur schwer profilieren. 
Der Serpentin gehórt, wie die vorher genannten, zu den Eruptiv-Gesteinen. 
Er ist politurfähig und lässt sich leicht bearbeiten, so lange er noeh seine natür- 
liche Feuchtigkeit besitzt. Spâäter erhärtet er an der Luft und wird sehr wetter- 
pestándig. Seine Hauptverwendung findet er zu Wandbekleidungen und Sàulen. 
Der Trachyt ist als Werkstein nur zu empfehlen, wenn er móglichst wenig 
Feldspatkristalle enthält, die seine Wetterbestündigkeit, wie man am Kölner 
Dome gesehen hat, stark schädigen. Er lässt sich leicht bearbeiten für Platten- 
bekleidungen, Säulen, Fenstersohlbänke und dergl. mehr. 
Die ausgedehnteste Verwendung zu Werkstein-Formsteinen finden die weichen 
Gesteinarten der Sand- und Kalksteine, sofern sie feines und dichtes Korn 
aufweisen und wetterbestündig sind. 
Von der ersten Art bevorzugt man die Sandsteine mit eckigem Quarz und 
wenig kieseligem Bindemittel. Sie sind die härtesten und dauerbaftesten. 
Weniger gut sınd Sandsteine mit thonigem Bindemittel und solche mit Glimmer. 
Bruchfeuchte Steine erhärten an der Luft und auf Lager. Sie werden fester 
und dauerhafter. 
Kieselige und dichte Steine trocknen langsamer, als kalkige und poröse. 
Thonige und eisenschüssige Steine saugen in feuchter Luft Wasser an und 
sind deshalb nicht frostbeständig. 
  
  
  
 
	        
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