Full text: Die Bauformenlehre (3. Band)

    
  
  
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wurden, aber ihre Wirkung ist doch eine hóchst zweifelhafte. Die Wandfläche 
oder der Pfeiler sehen förmlich „stachelig“ aus. 
Hierauf sei besonders der Anfänger, der gern mit den stärksten Mitteln 
arbeitet, aufmerksam gemacht. 
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e) Der Quader in der Fassade. md 
Die übliche Grósse der Quader: Die Grósse der Quader wird be- | 
stimmt nach der Höhe und nach der Länge des Werkstückes, sowie nach der | 
Tiefe, die dasselbe in das Mauerwerk einbindet. 
Die Hóhe bemessen wir, wie bereits bemerkt, nach Backsteinschichten, die 
entweder von aussen sichtbar sind, wenn die Quader zusammen mit Backstein- 
verblendung auftreten, oder in der Hintermauerung zur Geltung kommen. 
Im Gebäudesockel nimmt man für die Quader vier oder fünf Schichten 
zur Höhe, im Erdgeschoss gewöhnlich vier Schichten. Man kann auch drei 
Schichten als Quaderhöhe annehmen, aber für eine durchgehende Erdgeschoss- 
Quaderung. werden die einzelnen Steine zu klein. Solche niedrige Quader ver- 
wendet man meist in den oberen Stockwerken als vereinzelte Stücke, die auf 
durchlaufenden glatten Werksteinbàndern gewóhnlich die Ecke betonen (Fig. 312 
und 313). 
Die Länge der Quader. Bei einer vollständigen Quaderverblendung er- 
scheinen in der Wandfläche Läufer und Binder. 
Die Läufer macht man nicht länger als drei oder höchstens vier Quader- | 
höhen, die Binder entsprechend kürzer gleich zwei oder drei oder auch gleich | 
einer Quaderhöhe. Im letzten Falle haben sie quadratische: Häupter. Quader 
von grösserer Länge als viermal Quaderhöhe kommen im Sockelmauerwerk vor, 
wenn man eine Kellerfenster-Oeffnung mit einem einzigen Steine überdecken 
will. Voraussetzung ist hierbei, dass der betreffende Werkstein mindestens vier 
bis fünf Backsteinsehichten zur eigenen Hóhe hat. 
Im Putzbau, wo Rustiea gern nachgeahmt wird, findet man als abschreckende 
Beispiele häufig solehe Quader, die sich als einzelne Steine über mehrere Meter 
lange Wandflächen (bei einer Höhe von drei bis vier Backsteinschichten) gleich 
wie ein Bretterverschlag hinziehen. Dass dies ebenso unnatürlich wie konstruktiv 
unmöglich ist, geht aus den einfachsten Verbandsregeln hervor. 
Die Quader als Wandbekleidung. In den àlteren italienischen Rustica- 
Fassaden verlegte man die Quader in den einzelnen Schichten S0, dass zwar 
eine jede Schicht Steine von derselben Höhe erhielt, die Schichten unter sich - 
aber in den Höhen beliebig wechselten (Fig. 285). 
In dieser Weise Quader anzuordnen, ist heute nicht mehr üblich. Zwar 
wechselt man zur grösseren Belebung der Wandfläche ebenfalls mit Quader- 
schichten von verschiedener Höhe ab, aber dies geschieht in ganz gleichmässiger 
Wiederholung. Uebliche Schichtenverhältnisse sind hier: erste Schicht gleich 
vier, zweite Schicht gleich drei Backsteinhöhen oder erste Schicht gleich fünf. 
zweite gleich vier Backsteinhöhen (Fig. 312 und 313). 
Hierbei können auch Quaderschichten mit Verblendsteinschichten abwechseln. 
so dass die Wandfläche durch die Hinzunahme der farbigen Backsteine noch leb- 
  
   
  
  
  
   
      
   
   
  
  
  
     
   
    
  
   
    
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
	        
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