Full text: Die Bauformenlehre (3. Band)

  
  
19 
Fenster, Hauseingänge und Giebelbildungen (Fig. 37 bis 67). 
Die Ueberdeckung der Fenster- und Hauseingänge kann geschehen 
durch den Flachbogen (Fig. 37, 39, 40, 41, 45, 53, 54, 5D, 58, 63 und 65), den 
tundbogen (Fig. 46, 50, 52, 60 und 66) oder den Spitzbogen (Fig. 38, 44, 47, 
49, D1, 59, 62, 63 und 64), bei Oeffnungen geringer Spannweite (bis 40 em) 
auch durch horizontale Auskragungen oder durch besonders geformte Decksteine: 
(Dreipasssteine, Rundbogen- oder Spitzbogensteine). 
Sowohl die senkrechten Laibungskanten, als aueh die bogenfórmigen Ueber- 
deckungen kännen durch Verwendung von Fasensteinen, Hohlkehl- 
steinen, Rundstabsteinen, gewundenen oder ornamentierten (siehe 
Fig. 51) Formsteinen mehr oder weniger reiche Profilierung erhalten. 
Je nach den mehr oder weniger grossen Abstünden der Fenster unter- 
einander unterscheidet man Einzelfenster und gekuppelte Fenster, 
sowie Fenstergruppen. 
Auf eine gesonderte Besprechung und Darstellung von Fenster- und Ein- 
gangs-Bildungen glaube ich hier verzichten zu dürfen, da deren Vorführung in 
unmittelbaren Zusammenhange mit Giebellósungen und anderen Fassadenteilen 
für den Lernenden ansehaulicher und ,anregender sein dürfte, als eine Dar- 
stellung in Einzelbildern. 
Bei den Hausgiebeln kommt die gerade Dachlinie entweder in einer 
parallel zu dieser verlaufenden Begrenzungslinie zum Ausdruck, oder es ist 
diese durch stufenartig angeordnete Abtreppungen (Treppengiebel, Staffelgiebel) 
verdeckt. 
Die Ansteigung ist meist eine steile (fast nie unter 45") und es wird das 
Schlanke, Aufstrebende oft noch erhóht dureh eine vertikale Gliederung mittels 
vorgelegter Pfeiler, welche in zierliehen Spitzen endigen und die Dachlinie meist 
bedeutend überragen. 
Die Figuren 37 bis 67 stellen Giebelbildungen dar, welche meist Schüler- 
entwürfen, die unter meiner Leitung entstanden, entommen sind. 
Fig. 37 macht uns mit einem Fassadenteile bekannt, bei welchem der Giebel 
staffelartig aufsteigt. 
Zur Ueberdeckung der Fensterüffnungen hat durehweg der Flachbogen Ver- 
wendung gefunden; als Baustoffe sind fiir die Staffelabdeckungen, die Fenster- 
schrägen und die Gesimsabdeckungen glasierte Schrägsteine, für alle in verti- 
kalen Flächen liegenden Teile gleichartig gefärbte Backsteine vorausgesetzt. Die 
Nischen zwischen den Konsolen des Hauptgesimses, die Flächen über den ge- 
kuppelten Fenstern des Giebels und die Wappenflichen im Giebel sind geputzt 
gedacht. 
in den Figuren 38 und 39 ist ebenfalls ein Staffelgiebel zur Darstellung 
gebracht und zwar in Fig. 38 die eigentliche Giebelspitze und in Fig. 39 die 
unteren Stockwerke des Giebels mit vorgekragtem Balkon vor dem ersten Stoc Kk - 
werke. 
Die Wasserschriigen sind hier in glasierten. die Fenstereinfassungen ab- 
wechselnd in heller und dunkler gefürbten Steinen angenommen. Zur Ueber- 
deckung der Fensteróffnungen in der Giebelspitze ist der Spitzbogen, in den 
Stockwerken — der Flachbogen verwendet. 
  
cE A a a a RE E C ARE a — 
Sa wa EEE ER 0 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.