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nur selten eine monumentale Steinarchitektur erhalten zu haben, wenigstens lassen
hierauf die äusserst spärlich auf uns überkommenen Beispiele schliessen.
In diese Zeit fällt die Gründung der nachmals so berühmten Bauhütten, auch
begegnen wir schon vereinzelt den später allgemein üblichen Steinmetzzeichen.
gewöhnlich in Form lateinischer Buchstaben.
Das Auftreten und die Dauer des romanischen Stiles ist in den verschiedenen
Ländern nicht gleichartig. Im allgemeinen herrschte er jedoch von dem Jahre
1000 bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts. Um diese Zeit begann an den ver-
schiedensten Orten eine Umänderung der seitherigen Bauweise. die wir als die
Zeit des Uebergangsstiles, welcher den Uebergang zur gotischen Bauweise
vermittelt, bezeichnen.
Um Missverständnissen zu begegnen, sei indes bemerkt, dass mit dem ersten
Auftreten der Gotik an einzelnen Orten, so in Frankreich an der Abtei Saint
Denis, in Deutschland an der 1227 begonnenen Liebfrauenkirche zu Trier, der
romanische Stil keineswegs sein Ende erreicht hat, sondern dass die neue Rich-
tung sich allmählich erst ihr Terrain erobern musste.
Während in Frankreich die Zeit des Uebergangsstiles etwa von 1120 bis
1140 dauerte, zeigt er sich in Deutschland zum erstenmale an dem Westchore
des Domes zu Trier (begonnen um die Mitte des 12. Jahrhunderts) und dauerte
bis 1250 fort, trotzdem — wie bereits früher erwähnt. — die vollendete gotische
Baukunst schon 1227 in der Liebfrauenkirche zu Trier auf deutschem Boden
ausgeübt wurde, trotzdem 1233 die Elisabethenkirche zu Marburg und 1248 der
jetzige Dom zu Köln begonnen wurde. An einzelnen Orten wurde sogar bis zum
Ausgange des 13. Jahrhunderts noch romanisch gebaut.
Von 1140 bis etwa 1220 herrschte in Frankreich der frühgotische Stil und
erreichte bis dahin seinen Höhepunkt. Von da an beginnt die Zeit der weiteren
Entwickelung im Sinne des Reichtums, während 1250 die Zeit der Nachblüte.
die Zeit der Loslösung des Stiles von aller Gebundenheit anhebt. die schliesslich
im 14. und 15. Jahrhundert in die Zeit der Ungebundenheit und des Verfalles
übergeht. :
In Deutschland machte die Entwickelung der mittelalterlichen Bauweise
ungleich langsamere Fortschritte als in Frankreich und es beginnen hier die ein-
zelnen Kunstepochen um rund je ein halbes Jahrhundert später gegen diejenigen
Frankreichs.
Während bis zum Ausgange des 13. Jahrhunderts die Baukunst vorwiegend
von der Geistlichkeit, von Mönchen und kunstverständigen Aebten und Bischöfen
ausgeübt wurde und von weltlichen und Kirchen-Fürsten Unterstützung und För-
derung fand und während bis dahin ein lebhafter Verkehr mit Frankreich be-
stand, indem viele deutsche Baumeister dort ihre Studien machten, gingen im
14. Jahrhundert die Bauleute, die Steinmetzen und die Baumeister aus den Bau-
hütten, die sich bald zu Meisterschulen ausbildeten, hervor. So haben wir
ausser der niederrheinischen Bauhütte zu Kóln, eine hessische Bauhütte, die von
Marburg und dem Cisterzienserkloster Haina ausging, zu erwühnen neben den
Bauhiitten zu Strassburg, Wien, Bern u. a.
Im 15. Jahrhundert fand eine Vereinigung dieser Bauhütten statt, es bildete
sich eine Steinmetzzunft mit dem Vorsitze des Baumeisters des Strassburger
Münsters, Dieser Organisation verdankte man eine allgemeine Tüchtigkeit und
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