Full text: Die allgemeine Baukunde (6. Band)

   
     
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
     
    
     
    
     
  
  
  
  
  
  
    
  
    
20 
die Verbrennungsgase senkrecht in die Höhe in einem Rohre h und treten bei e 
in den áusseren ringfórmigen Zug n, gehen in diesem abwürts und entweichen 
durch den Rohransatz m nach dem Schornsteine. Bei gg sind durchbrochene 
Platten vorhanden, durch welche die Zimmerluft in den Hohlraum zwischen dem 
inneren und äusseren Zuge eintritt, beim Aufstrómen sich an den Wandungen 
der Züge erwürmt und bei i wieder in das Zimmer ausstrómt. Bei l befindet 
sich eine Reinigungsóffnung. 
Thonófen, welche infolge sehr starker Wandungen eine grosse Würme- 
menge in sich aufzuspeichern vermógen, werden als Massenófen bezeichnet. 
Dieselben sind in kalten Gegenden, namentlich in Russland und Schweden, 
gebräuchlich. Sie werden aus Ofenkacheln und Ziegelsteinen mit dicken Wan- 
dungen und Zungen (bis 20 em) hergestellt und sind für Holzfeuerung eingerichtet, 
Um die von der Masse des Ofens wührend der Verbrennung aufgenommene 
Wärme für den zu beheizenden Raum möglichst auszunutzen, wird nach dem 
Abbrennen des Heizmaterials zwischen Ofenrohr und Schornstein ein dichter 
Verschluss, die sog. Gusche, eingeschaltet. Nach den meisten deutschen bau- 
polizeilichen Bestimmungen ist ein soleher Verschluss, wegen der Möglichkeit, 
dass die Heizgase in das Zimmer zurücktreten, verboten und müsste durch eine 
dicht schliessende Heizthüre ersetzt werden. 
Die bei uns gebräuchlichen Kachelöfen verlieren um so mehr die Kigen- 
schaften eines Massenofens, je dünner die Wandungen derselben sind. Die 
Kacheln sind in der Regel 21 cm breit, 24 cm hoch und 1,5 cm im Spiegel stark. 
Zur Versteifung und Ausfütterung mit Dachsteinstücken und Lehm ist auf der 
Rückseite ein 3,5 cm hoher Kranz angebracht (Fig. 28). Die Länge, Breite und 
Höhe der Kachelöfen ist eine sehr verschiedene und von der Grösse des zu 
beheizenden Raumes abhüngig. Einige der gangbarsten Ofengróssen sind aus 
der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. 
  
  
  
  
Ofengrósse in Kacheln | Ofengrósse in cm 
| 
lang | breit | hoch lang | breit hoch 
20 | 2 | 8 (525 142 | qo 
8 125] s 16 525 | 192 
SR | 8h | 10 1755-1 525 | MO 
41 | | n | 84.) 525 | 204 
5 8 [n las 6 | o4 
Zur Bildung des Feuerraumes dienen Schamotteplatten, welehe mit etwa 
5 em Abstand von den Kacheln in den Ofen eingebaut werden. Die Zungen der 
Züge werden entweder aus Backsteinen, durch eine doppelte Dachsteinlage oder 
Schamotteplatten gebildet; die wagerechten Decken der Züge werden auf Flach- 
schienen gelagert. 
In der Aussenfliche erhalten die Ofenkacheln stets einen Glasurüberzug; 
hinsichtlich der Färbung ist die heutige Technik in der Lage, jeder Anforderung 
zu entsprechen. Mit Bezug auf die Ansprüche, welche an die technische Be- 
schaffenheit weisser Ofenkacheln zu stellen sind, hat der Berliner Baumarkt im 
Jahre 1883 folgende Normen aufgestellt:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.