Da die Luftkanäle nicht an den Aussenwänden, sondern nur in den Scheide-
wänden liegen, so wird der äusseren Heizfläche des Ofens nichts an Grösse und
anhaltender Wärmeabgabe entzogen. Kin Vorteil gegenüber den Kachelöfen
gewöhnlicher Konstruktion dürfte darin zu suchen sein, dass die Scheidewände,
durch welche die Luft zirkuliert, nicht so hohe Hitzegrade auszuhalten haben
und infolgedessen von grösserer Dauer sein werden als die aus Dachziegeln oder
Mauersteinen hergestellten, auch wird mit einem solchen Ofen eine weit schnellere
Durchheizung eines Zimmers erreicht werden, da sofort bei Erwärmung der
Feuerungswände die Zimmerluft in die Kanäle der Scheidewände eintreten und
sich erwärmen wird.
d) Oefen mit Füllfeuerung.
Als Ausgangspunkt aller Konstruktionen von Oefen mit Füllfeuerung ist der
im Jahre 1870 von Professor Meidinger für die Schiffe der zweiten deutschen
Nordpol-Expedition konstruierte, sogen. Meidinger-Ofen, anzusehen. Der-
selbe (Fig. 42) besteht aus einem gusseisernen Füllschacht mit Sockel und
doppeltem Blechmantel. Der Füllschacht setzt sich aus mehreren ringförmigen
Teilen zusammen. An dem unteren Ringe ist ein schräger Schürhals angegossen,
der zur Luft-Regulierung und Aschenentnahme dient. Die Zimmerluft kann von
unten in die Hohlräume zwischen Füllschacht und innerem Mantel, sowie auch
zwischen innerem und äusserem Mantel einströmen und durch den Deckel wieder
in das Zimmer zurückfliessen. Die Einbringung und Anzündung des Brenn-
materials (Anthracitkohlen oder Koks) geschieht von oben mit Hilfe eines auf-
gesetzten Trichters, damit kein Brennstoff zwischen Ofen und Mantel fallen kann. —
Das Eisenwerk Kaiserslautern liefert diese Oefen in neuerer Zeit meist mit seit-