Full text: Die allgemeine Baukunde (6. Band)

   
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erwärmt an der Decke des Ofens wieder in das Zimmer zurückströmt. Bei W 
ist eine Wasserverdunstungsschale angeordnet. 
Kine besondere Art von Füllöfen bilden die sogen. Schachtöfen, zu denen 
auch der in Fig. 54 dargestellte Ofen von Keidel & Kom p. in Zehlendorf bei 
Berlin zu rechnen ist. Dieselben eignen sich namentlich zur Beheizung grösserer 
Räume, wie Schulzimmer, Krankensäle, Auditorien u. s. w. Der Brennstoff wird 
in grósserer Menge in einen Füllschacht eingebracht und rutscht auf der schrügen 
Sohle selbstthàtig nach dem Béóschungswinkel des verwendeten Brennstoffes 
gegen einen Rost. Je magerer und gasarmer der Brennstoff ist, um so weniger 
Bedienung beansprucht der Ofen und es eignet sich mithin besonders Anthracit, 
Koks, magere Steinkohle, Braunkohle und Torf. 
Käuffer & Komp. in Mainz bauen solche Schachtófen für Heizung vom 
Zimmer aus und für Heizung vom Korridor oder von einem Nebenzimmer aus. 
Fig. 56 veranschaulicht einen solchen Ofen für Bedienung vom Zimmer aus mit 
gleichzeitiger Erwàrmung von Zimmerluft und Frischluft, weleh letztere durch 
den Kanal a einstrómt. Um den Ofen nur wenig in das Zimmer vortreten zu 
  
  
  
lassen, kann man denselben teilweise in eine in der Wand ausgesparten Nische 
aufstellen (Fig. 57) und denselben dann zweekmüàssig von aussen beschicken. 
Für die Heizung von Gefàüngniszellen und für die Erwärmung mehrerer 
nebeneinander liegender Räume verwenden Käuffer & Komp. einen Schacht- 
ofen, den sie als Helmofen (Fig. 58) bezeichnen. In die den Ofen umgebende 
Heizkammer wird ebenfalls die abgekühlte Zimmerluft, sowie auch von aussen 
zugeleitete frische Luft eingeführt. 
Das Eisenwerk Kaiserslautern baut ebenfalls Zellenófen, deren Einrichtung 
sehr dhnlich derjenigen des Kàufferschen Zellenofens ist. Der durch Fig. 59 
dargestellte Einzellen-Schachtofen ist mit einem Blechmantel umgeben und 
so konstruiert, dass der Gefangene keinen Einfluss auf den Gang der Verbren- 
nung ausüben kann. Die frische Luft wird durch einen Kanal von unten oder 
über Fussboden in den Ofensockel geleitet, wührend die Abführung der ver- 
brauchten Luft durch einen in der Mauer ausgesparten Kanal erfolgt, welcher 
im freien Dachraum oder über First mündet. Will man den Ofen vom Korridor 
aus vor Unberufenen schützen, so empfiehlt sich die Anbringung einer schmiede- 
  
   
  
  
  
  
     
  
  
  
   
   
    
   
   
     
     
   
    
	        
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