220
rung vorgewürmter Zimmerluft die flüchtigen Verbrennungsgase und unver-
brannten Kohlenteilchen verzehren. Bei f trennen sich die Flammen, um als
Heizgase am Hinterteil des Ofens durch die Züge g und den Oberofen aufzu-
steigen und von da bei n in den Schornstein zu entweichen. Ueber den Rosten c
befinden sich die Füllschächte a; die Thüre i dient zum Anmachen und Beob-
achten des Feuers, während durch die Thüre h der Rost geschüttelt und ge-
reinigt, wie auch der Zug reguliert wird. 1 ist die Aschenfalithüre, k die Kiappe,
um beim Anfeuern die Heizgase auf kürzestem Wege zum Schornsteine zu leiten,
e ein Reinigungsthürchen zur Entfernung von Flugasche aus dem Raume f, p ein
Gegenzugschieber, durch dessen Oeffnen die Verbrennung verlangsamt werden
kann. Die Wechselklappe m im Ofensockel ermóglieht es,
den Ofen nach Bedarf für Frischluft- oder Umlaufheizung
einzustellen; bei o befindet sich ein Wasserverdampfungs-
gefiss. Diese Oefen, welche als Lónholdt-Sturz-
flammöfen bezeichnet werden, kommen, dem jeweiligen
Zwecke entsprechend, in der mannigfaltigsten äusseren Ge-
staltung (siehe den Lazaretofen Fig. 74 bis 77) in den
Handel; als Brennstoff eignet sich für dieselben jede nicht
backende Kohle.
Oefen, welche in ihrer inneren Einrichtung dem Irischen Ofen nachgebildet
sind, werden von der Ofenfabrik Oskar Winter in Hannover unter dem Namen
;Germanen-Oefen^ (Fig. 18 bis 80) in den Handel gebracht. Das Neue
gegenüber dem in Fig. 5b vorgeführten Ofen von Musgrave besteht ausschliess-
lich aus den eigenartig ge-
formten Schamotteplatten,
welche zur Ausfütterung
des Brennschachtes verwen-
det werden. Diese Platten
(Fig. 79), als Kanal-
steine oder Phônix-
steine bezeichnet, sollen
jede Explosion der Heizgase
bei Verwendung feinkórni-
gen Brennstoffes verhüten,
indem die Rauchgase an
jeder Stelle in die senk-
rechten Kanäle eintreten
und nach oben abziehen
können. Ausserdem wird
durch die in die Kanäle
hinaufschlagenden Stichflammen eine sehr lebhafte Verbrennung an den Wan-
dungen des Brennraumes hervorgerufen und ein vollkommenes Verbrennen der
in den Rauchgasen noch enthaltenen unverbrannten Kohlenteilchen bewirkt.
Fin Verstopfen der Kanäle durch eindringende Kohlenteilchen scheint ausge-
schlossen, da diese nach unten fallen und verbrennen.