Full text: Die allgemeine Baukunde (6. Band)

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werden. Diese Kinrichtung eignet sich für grössere dauernd benutzte Gebäude; 
die höheren Anlagekosten werden dann durch die geringeren Betriebskosten aus- 
geglichen. 
Handelt es sich um die Beschaffung sehr grosser Luftmengen und um durch- 
aus sichere, zu allen Jahreszeiten gleichmässige Wirkung, so reicht man mit der 
durch Temperaturunterschiede veranlassten Luftbewegung nicht aus und man 
ist gezwungen, zum Maschinenbetriebe überzugehen. ; 
Hierzu dienen Luftbewegungsmaschinen, sogen. Ventilatoren, welche 
durch Gas-, Wasser-, Dampf- oder Elektromotoren angetrieben werden. 
Unter der sehr grossen Zahl derartiger Ventilatoren hat namentlich der von 
Schiffer & Walcker in Berlin vertriebene Kosmos-Lüfter (Fig. 184 bis 186) 
mit Wasserdruck-Antrieb, sowie der von David Grove in Berlin empfohlene 
Blackmannsche Ventilator (Fig. 187) vielfache Anwendung gefunden. 
Ventilatoren mit Antrieb durch Elektromotoren liefern W. Haniseh & Komp. 
in Berlin und andere. 
Bei dem Kosmos-Lüfter wird das Wasser aus dem Leitungsrohre s durch 
eine Düse D gegen eine Turbine R gespritzt, welche das Schaufelrad R in Um- 
drehung versetzt. Je nachdem die Wasserleitung bei S oder S; angeschlossen 
wird, saugt der Apparat die Luft aus dem Zimmer ab oder drückt Aussenluft 
in dieselbe hinein. Bei dem Blackmannscehen Ventilator, weleher meist durch 
Dampfkraft angetrieben wird, erfolgt das Ansaugen der Luft mittels gewólbter 
Schaufeln, welehe die Luft an der Vorderflàáche aufnehmen und parallel zur Achse 
fortbewegen. Dieser Apparat wird vor der Saugóffnung angebracht, wührend 
der Kosmos-Lüfter meist in den Luftkanal eingebaut wird (vergleiche Fig. 185 
und 186). 
Die Frischluft ist dort zu entnehmen, wo auf möglichste Reinheit derselben 
zu rechnen ist. 
Soll dieselbe unmittelbar von aussen für jeden Raum besonders, also ohne 
Vorwärmung während der Winterszeit, eingeleitet werden, so sind Vorkehrungen 
zu treffen, welche eine Regelung des Lufteintrittes gestatten und eine Belästigung 
durch das Einfallen der kalten Luft verhindern. Es dienen hierzu verstellbare 
Klappen oder Lufteinlasskästen. 
Eine sehr einfache derartige Konstruktion zeigt der Luftlenker von David 
Grove in Berlin (Fig. 188). In den Lufteinlasskanal a ist ein Blechkasten K 
eingeschoben, welcher den Luftdurchlass-Querschnitt verkleinert oder vergrössert, 
je naehdem man ihn mehr oder weniger tief in den Kanal schiebt. In der 
gezeichneten. Stellung tritt die Luft in der Richtung gegen die Zimmer- 
decke ein. 
Kehrt man den Kasten um, so dass der Boden oben liegt, so streicht die 
Luft nach unten ein und legt man den Kasten so, dass der Boden eine senk- 
rechte Lage annimmt, so strömt die Luft auf der einen oder anderen Seite des 
Kastens in das Zimmer. 
Wird die Frischluft für ein ganzes Gebäude an einer gemeinsamen Schöpf- 
stelle entnommen und von hier aus durch Zweigkanäle den einzelnen Räumen 
zugeleitet, so ist diese Stelle in möglichst staubfreier und schattiger Lage zu 
wihlen. Die Eintrittsoffnung fiir die Frischluft ordnet man dann zweckmiissig 
   
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
    
  
    
   
  
  
  
   
      
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
  
    
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