Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

   
  
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Aus ordinärer Fayence werden Ofenkacheln, Majolika, Tonfliesen zu Fuss- 
böden und Wandplatten hergestellt. 
Majolikawaren sind Geschirre und dergl. aus gebranntem Ton mit Schmelz- 
malereien und Glasur. Die Majolikafarben, welche mit ätherischen Oelen an- 
gerieben werden, müssen feuerbeständig sein, da sie in der Muffel eingebrannt 
werden. 
Kacheln werden aus Ton fast ausschliesslich durch Handbetrieb hergestellt. 
Die Grösse der Kacheln ist nicht überall gleich; in Berlin messen die Kacheln 
21:24 cm, während die sogen. altdeutschen Kacheln meist eine Grösse von 
21 : 21 em zeigen. 
Der zugerichtete Ton wird in entsprechenden Stücken abgeschnitten und 
durch Klopfen auf einem ebenen Tische zu einem etwa 1 cm starken Tonblatt 
ausgebreitet, welches der Grösse der Kachel entsprechend beschnitten wird; 
hierauf wird ein schmaler Tonstreifen auf der Rückseite der Kachel hochkantig 
aufgesetzt und durch Andrücken an das Tonblatt befestigt. Reliefartige Ver- 
zierungen der Kacheln werden in Gipsformen abgeformt. 
In grösseren Kachelfabriken werden die glatten Kaeheln dadurch hergestellt, 
dass Masehinen den Ton in Formen pressen, aus denen dann die fertige Kachel 
herausgenommen werden kann. 
Alsdann wird die Kaehel getrocknet und gebrannt; nach dem Brennen wird 
die Kachel mit der Glasurmasse übergossen und, wenn diese aufgetrocknet ist, 
zum zweiten Male gebrannt. Die glatten weissen Kacheln werden vor dem 
Glasieren vielfach erst abgeschliffen, um eine recht glatte Oberfläche zu erhalten. 
Die weisse Farbe ist schwerer rein zu erhalten, als eine bunte. 
2. Gewóhnliches Tópfergeschirr. 
3. Backsteine, Mauersteine oder Mauerziegel. 
Die zuletzt genannten gebrannten Tonwaren sind für das Baufach die 
wichtigsten und sollen im folgenden näher besprochen werden. 
Baeksteine, Mauersteine, Ziegel. Die hierzu verwendete Ziegelerde 
darf keine Kiesgerólle und Quarzstücke enthalten, weil diese dem Sehwinden des 
Tones nieht folgen, wodurch Risse entstehen. Kalk ist in grösseren Stücken 
(als Kalkknollen oder Kalknieren) schädlich, weil durch das Brennen und das 
spütere Hinzutreten des Wassers eine Volumenvergrósserung eintritt, wodurch 
der Stein gesprengt wird. Ist Kalk in feiner Verteilung dem Tone beigemischt, 
so wirkt derselbe als Flussmittel; die Steine werden fest und es entstehen die 
Klinker. Gips verhält sich àhnlieh wie Kalk. Schwefelkies ist auch in kleinster 
Beimengung und Verteilung schádlich, da derselbe nach dem Brennen durch 
Einwirkung der Luft leicht verwittert und dadurch den Stein mürbe macht. 
Kennzeichen der Güte der Ziegelsteine. Ein guter Ziegel soll gut 
durehgebrannt sein, beim Anschlagen hellen Klang geben und darf nur !/i5 seines 
Gewichts an Wasser aufnehmen; nach dem Annáüssen soll er schnell wieder trocken 
werden. Der Stein darf keine Sprünge und Risse zeigen, er darf auch keine 
erhalten, wenn man ihn glüht und dann sofort ins Wasser taucht. Beim Spalten 
des Ziegels sollen die Bruchflächen rein und nicht splitterig sein. 
Eine gute Probe ist das Durchwintern. Der Ziegel darf weder abblàüttern, 
noch zerbréckeln, erweichen oder sein Volumen verändern, wenn er längere Zeit 
der Nüsse und dem Frost ausgesetzt ist. 
     
  
   
    
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
  
  
  
   
  
  
    
   
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
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