Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

  
   
      
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
zeichnet. Das älteste Modell dieser Falzziegel ist der sogen. Rauten- oder 
Herzziegel, der 1841 patentiert wurde. Um einen richtigen Anschluss am 
Dachgiebel bei dieser Deckung zu erreichen, sind an den Seiten des Daches 
auch halbe Ziegel zu verwenden. Da die Benutzung halber Ziegel nicht immer 
erwünscht ist, so erfand man Formen, bei denen sich die einzelnen Ziegel nicht 
mehr kreuzweise (im Verbande), sondern geradlinig überdeckten. 
Ausser grossen Falzziegeln, von denen etwa 14 bis 15 auf 1 qm Dachfläche 
kommen, sind auch namentlich in Nordfrankreich und in Nordwestdeutschland 
Falzziegel in Gebrauch, von denen 22 auf 1 qm Dachflàche erforderlich sind. 
Es sind dies die nach ihrem Erfinder benannten Boulet-Ziegel. 
Die Falzziegel sollen móglichst leicht sein, um den Vorteil móglichster 
Billigkeit zu erzielen; ausserdem sollen sie móglichst wetterbestándig sein. Die 
Wetterbestándigkeit làsst sich dureh Verminderung der Porositàt erzielen, und 
zwar entweder vor dem Brennen durch entsprechende Magerung des Tones oder 
durch bis zur Erweichung gesteigerten Brand. Der Brand soll durch die ganze 
Masse gleichmässig scharf sein, weil sonst Abblàtterungen entstehen. 
Fig. 114, Taf. 14, zeigt einen Dachfalzziegel der Falzziegelfabrik von 
F. W. Siebel in Küppersteg bei Kóln a. Rh. Diese Falzziegel werden als 
wasserdichte, undurchlässige, naturrote Muldensteine oder in schwarz, braun, 
gelb, grün, blau und weiss glasiert geliefert. Auch Schuppenfalzziegel und Falz- 
ziegel für Türme werden seitens obengenannter Fabrik hergestellt. Ueber die 
Wetterbeständigkeit und Haltbarkeit dieser Ziegel liegen günstige Ergebnisse vor. 
Fig. 115, Taf. 15, zeigt einen Patentfalzziegel mit doppelten Seiten- 
falzen, dreifacher Kopfdichtung und Schneeleiste der Firma Briiggener Aktien- 
Gesellschaft fiir Tonwaren-Industrie in Brüggen (Rheinland) und zwar 
in der Ansicht, im Querschnitt und zwei Schnitten durch die Kopf- und Seiten- 
falze. (15 Stück = 1 qm; Lattung 33,5 cm.) 
Fig. 116, Taf. 15, zeigt einen Mulden-Falzziegel derselben Firma, 
welcher einen Seitenfalz und doppelten Kopfschluss aufweist. Dargestellt ist die 
Ansicht des Ziegels und Schnitte durch Seitenfalze und Kopffalze. (15 Stück 
= 1 qm; Lattung 33,5 cm.) 
Fig. 117, Taf. 15, zeigt einen Dachfalzziegel mit doppeltem Kopffalz 
und doppeltem Seitenfalz der Firma Leon. Coppes in Brüggen im Rheinland. 
Dieser Ziegel ist sowohl für die Paralleldeckung, als für die Verbanddeckung 
geeignet, wie die Fig. 118 und 119 zeigen. 
Die Fig. 120, 121 und 122, Taf. 15, zeigen einen Patentfalzziegel von Karl 
Ludowiei in Ludwigshafen a. Rh. und Jockgrim (Pfalz) in der Ansicht, sowie 
im Schnitt durch die beiden Anschlussstellen oben bezw. unten und an der Seite 
(D. R. P. 16757, 17940, 33553), woraus hervorgeht, dass die Falze überall doppelt 
angeordnet sind. Dieser Ziegel kennzeichnet sich durch die tief eingeschnittenen 
parallelen Abflusskanäle, durch den vertieften doppelten Kopfschluss und den 
eigentümlichen doppelten Schluss der Falze. Er wird zu flachen und zu steilen 
Dächern verwendet und sowohl in rot, schwarz imprägniert, braun und schwarz 
glasiert angefertigt. 
Der altdeutsche Ziegel, Fig. 123, Taf. 15, eignet sich zur Umdeckung 
alter Burgen und Sehlósser u. 8. w.
	        
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