Ziegeln, weshalb sie in grossen Betrieben aufgestellt werden,
Revolver-Falzziegelpressen zu entlasten.
Eine solche Re volver-Falzziegelpresse der Firma E. Fritseh & Co.
in Halle a. S. ist in Fig. 149, Taf. 16, dargestellt. Eine Oberform wirkt ab-
wechselnd auf 5 Unterformen, welcher auf einer Trommel befestigt sind. Nach
jeder Pressung wird selbsttàtig vermóge des grossen Stirnrades und des soge-
nannten Sternes um !/; gedreht, so dass wieder eine frisch belegte Form unter
der Oberform steht. Bis zur vollendeten Pressung wird nun die Trommel in
dieser festgehaltenen Stellung mittels einer Schleifkranzvorriehtung | gehalten.
Dieser Vorgang wiederholt sich in der Minute etwa 7 bis 10 mal, je nach Wunsch
des Bestellers. Diese Maschine eignet sich für leichtere Tone, während für
sehr schweren Ton die in Fig. 150, Taf. 17, dargestellte sehwere Revolver-
Falzziegelpresse zu verwenden ist.
Der Druck auf die Pressform erfolgt hier mittels eines eigenartig kon-
struierten Exzenters. Hierdurch wird zweierlei erreicht: 1. ist der Druck nicht
ein kurzer, sondern länger andauernder, 2. ist der Druck ein doppelter, indem
durch den Exzenter zuerst ein Druck auf die Masse erfolgt, alsdann tritt eine
kleine Ruhepause ein, während welcher die in der Form etwa noeh vorhandene
Luft entweichen kann, und dann erfolgt der zweite Nachdruck, durch welchen
der Ziegel endgültig geformt wird, dies alles bei einer einmaligen Umdrehung
des Exzenters.
um die grossen
hRautenziegel sind etwa 98 bis 33 em im Geviert, mit zwei aufwürts
und zwei abwürts gebogenen Falzen, an der oberen Ecke mit einer Nase ver-
sehen und zeigen ein gefüliges Aussehen; bei Anwendung verschiedenfarbiger
Glasur der Oberfläche kann man eine reiche Musterung des Daches erzielen.
Schuppenziegel werden Jetzt in der Regel als Falzziegel konstruiert;
und eignen sich namentlich zum Eindecken von Kegeldächern kleinerer runder
Türen u. dergl.
Lichtziegel zeigen einen Ausschnitt mit Falz zur Aufnahme der Ver-
glasung; sie dienen zum Lichteinfall für den Dachraum.
Fig. 151, Taf. 17, zeigt einen Lich tziegel zum Kinsetzen einer Glasscheibe.
Auch werden von verschiedenen Ziegeleien Hartguss-Glasziegel genau in
Format, Grösse und Falzen zu den Doppelfalzziegeln passend, vorrätig gehalten.
Fig. 152, Taf. 17, zeigt eine Dachgaube zur Erleuchtung bezw. Lüftung des
Dachbodens; dieselbe ist einen Ziegel gross und. passend zu den Falzen des
Doppelfalzziegels geformt.
g) Terrakotten. Man versteht hierunter Dekorationsstücke aus gut ge-
brannten, verschiedenfarbigen Tonen; im weiteren Sinne kann man jede ge-
brannte, unglasierte Tonware, also auch Ziegelsteine, als Terrakotta bezeichnen.
Terrakotten werden in Gipsformen hergestellt, welche mit Leinöl ausgestrichen
sind, um das Anhaften der Tonmasse zu verhindern. Die Magerungs- und Sin-
terungsmittel sind so zu wählen. dass ein gleichmässiges Schwinden eintritt.
Hierzu eignet sich feingemahlenes Pulver von scharfgebrannten, unglasierten
Tonscherben, reiner, weisser Flusssand, Schamottemehl, Feldspatpulver u. s. w.
Da das Schwindmafs etwa 2 betrágt, so sind die Zeichnungen und Formen
hiernach anzufertigen. Die Tonwarenfabrik von E rnst March Sóhne in Char-
lottenburg ist eine der berühmtesten Terrakottenfabriken.
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