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Rheinische Schwemmsteine wirken gut isolierend und eignen sich deshalb
zu Fachwerkausmauerung sowie zur Herstellung leichter Gewdlbe, zu Kiihlanlagen,
Bierkeller- und Eiskellerbauten, Kesseleinmauerungen u. s. w.
3ezugsquelle: Hubaleek & Co., Weissenturm a. Rh.
Man unterscheidet zwei Arten rheinischer Luftsteine:
1. Die bessere Sorte dient zur Aufführung ganzer Gebäude, selbst in
den Aussenmauern. Bei diesen wird der Bimssand mit mehr oder weniger
trierschem Kalk, welcher hydraulisch ist, in dünnbreiigem Zustande gemengt, in
Formen gefüllt, mit einem Schlägel geschlagen und dann jeder einzelne Stein auf
ein entsprechend grosses Brett in Gerüste gesetzt und an der Luft getrocknet.
2. Die geringere Sorte dient hauptsächlich nur zum Ausmauern von
Faehwerkwünden, zum Erriehten von Innenmauern, auch wohl zur Herstellung
von Gewülben, welche nicht belastet sind. Bei diesen Steinen wird nur gewóhn-
licher Fettkalk verwendet.
Die Kunsttuffsteine und Platten von Dr. L. Grote in Uelzen (Bez.
Hannover) sind feuerfest, leicht und sehalldàmpfend; sie eignen sich zu Zwischen-
wünden, als Unterlage für Fussbóden gegen Kälte und Wärme, zur Isolierung
von Holzwänden und Decken, Shed- und Wellblechdächern, feuchten Räumen,
Fiskellern, Dampfkesseln und Rohren.
[solierbimsmaterial. Das Isolierbimsmaterial von Heinr. Schneider
in Neuwied a. Rh., welches sowohl in loser Masse als Isolierbims, als auch in
Formsteinen als Isolierbimssteine Anwendung findet, hilt sowohl grosse Hitze-
grade aus, als auch Feuehtigkeit und Nàsse, ohne seine isolierenden Eigenschaften
einzubüssen.
[n dem etwa vier Quadratmeilen grossen Neuwieder Becken findet sich ein
Naturprodukt vor, welehes man ausserdem in Europa nur noch an zwei Stellen,
nämlich am Vesuv und auf den liparischen Inseln anírifft. Es ist dies der so-
genannte Bimssand, ein vulkanisches Produkt der ehemals tätigen Kifelvulkane,
welches sich hier unter einer durchschnittlich 1 m dicken Humusschicht in einer
Mächtigkeit von 2 bis 4 m aufgehäuft hat. Der Bimssand enthält zum grossen
Teile Kieselsäure, ist sehr leicht und porös und als schlechter Wärmeleiter be-
kannt. Der Isolierbims besteht nun aus den ausgesucht leichteren und grösseren
Körnern dieses vulkanischen Bimssandes; im Querschnitt zeigt derselbe neben
der sehr porösen Struktur eine Menge eingekapselter Luftblasen, und ist sein
spezifisches Gewicht gleich 0,575.
Aus Messungen und Berechnungen des hygienischen Instituts von Dr. Popp
und Dr. Becker in Frankfurt a. M. ergibt sich 0,066 als der Wärmedurchgangs-
koeffizient für Schneiderschen Isolierbims. Dieser günstige‘ Wärmekoeffizient
übertrifft daher das beste bisher gekannte Isolierbaumaterial, nämlich den Kork-
stein, dessen Wärmedurchgangskoeffizient = 0,080 ist und zwar ist dieses jeden-
falls durch die gleichzeitig mitwirkenden stagnierenden Luftzwischenräume zwischen
den einzelnen Bimskörnern bewirkt. Dasselbe Institut hat auch die gleichen
Versuche für Steinkohlenschlacke gemacht und daraus den Wärmedurchgangs-
koeffizient C = 0,105 ermittelt.
Zur handlichen Verwendung des Isolierbims wird derselbe vermittels Zement,
Kieselgur und Schill — kleine Muscheln und Schneckengehäuse aus dem Meeres-
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