Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
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Rheinische Schwemmsteine wirken gut isolierend und eignen sich deshalb 
zu Fachwerkausmauerung sowie zur Herstellung leichter Gewdlbe, zu Kiihlanlagen, 
Bierkeller- und Eiskellerbauten, Kesseleinmauerungen u. s. w. 
3ezugsquelle: Hubaleek & Co., Weissenturm a. Rh. 
Man unterscheidet zwei Arten rheinischer Luftsteine: 
1. Die bessere Sorte dient zur Aufführung ganzer Gebäude, selbst in 
den Aussenmauern. Bei diesen wird der Bimssand mit mehr oder weniger 
trierschem Kalk, welcher hydraulisch ist, in dünnbreiigem Zustande gemengt, in 
Formen gefüllt, mit einem Schlägel geschlagen und dann jeder einzelne Stein auf 
ein entsprechend grosses Brett in Gerüste gesetzt und an der Luft getrocknet. 
2. Die geringere Sorte dient hauptsächlich nur zum Ausmauern von 
Faehwerkwünden, zum Erriehten von Innenmauern, auch wohl zur Herstellung 
von Gewülben, welche nicht belastet sind. Bei diesen Steinen wird nur gewóhn- 
licher Fettkalk verwendet. 
Die Kunsttuffsteine und Platten von Dr. L. Grote in Uelzen (Bez. 
Hannover) sind feuerfest, leicht und sehalldàmpfend; sie eignen sich zu Zwischen- 
wünden, als Unterlage für Fussbóden gegen Kälte und Wärme, zur Isolierung 
von Holzwänden und Decken, Shed- und Wellblechdächern, feuchten Räumen, 
Fiskellern, Dampfkesseln und Rohren. 
[solierbimsmaterial. Das Isolierbimsmaterial von Heinr. Schneider 
in Neuwied a. Rh., welches sowohl in loser Masse als Isolierbims, als auch in 
Formsteinen als Isolierbimssteine Anwendung findet, hilt sowohl grosse Hitze- 
grade aus, als auch Feuehtigkeit und Nàsse, ohne seine isolierenden Eigenschaften 
einzubüssen. 
[n dem etwa vier Quadratmeilen grossen Neuwieder Becken findet sich ein 
Naturprodukt vor, welehes man ausserdem in Europa nur noch an zwei Stellen, 
nämlich am Vesuv und auf den liparischen Inseln anírifft. Es ist dies der so- 
genannte Bimssand, ein vulkanisches Produkt der ehemals tätigen Kifelvulkane, 
welches sich hier unter einer durchschnittlich 1 m dicken Humusschicht in einer 
Mächtigkeit von 2 bis 4 m aufgehäuft hat. Der Bimssand enthält zum grossen 
Teile Kieselsäure, ist sehr leicht und porös und als schlechter Wärmeleiter be- 
kannt. Der Isolierbims besteht nun aus den ausgesucht leichteren und grösseren 
Körnern dieses vulkanischen Bimssandes; im Querschnitt zeigt derselbe neben 
der sehr porösen Struktur eine Menge eingekapselter Luftblasen, und ist sein 
spezifisches Gewicht gleich 0,575. 
Aus Messungen und Berechnungen des hygienischen Instituts von Dr. Popp 
und Dr. Becker in Frankfurt a. M. ergibt sich 0,066 als der Wärmedurchgangs- 
koeffizient für Schneiderschen Isolierbims. Dieser günstige‘ Wärmekoeffizient 
übertrifft daher das beste bisher gekannte Isolierbaumaterial, nämlich den Kork- 
stein, dessen Wärmedurchgangskoeffizient = 0,080 ist und zwar ist dieses jeden- 
falls durch die gleichzeitig mitwirkenden stagnierenden Luftzwischenräume zwischen 
den einzelnen Bimskörnern bewirkt. Dasselbe Institut hat auch die gleichen 
Versuche für Steinkohlenschlacke gemacht und daraus den Wärmedurchgangs- 
koeffizient C = 0,105 ermittelt. 
Zur handlichen Verwendung des Isolierbims wird derselbe vermittels Zement, 
Kieselgur und Schill — kleine Muscheln und Schneckengehäuse aus dem Meeres- 
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