Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

     
  
  
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vollen Kanten, letztere besonders bei Benutzung feinen Sandes. Die Verwendung 
guten hydraulischen Kalkes ruft bei natürlicher Erhártung ein noch günstigeres 
Ergebnis hervor. | 
Erforderlich zur Herstellung wirklich guter Ziegel sind geeignete Rohstoffe 
(guter, frischer Kalk und reiner, scharfer Sand) und, was besonders wichtig, ein 
sehr hoher Druck. Wo letzterer fehlt, ist ein wirklich fester Stein nicht zu er- 
zielen. Der chemischen Verbindung muss eine gute mechanische, eine ausser- 
ordentlich starke Verdichtung, also eine ungeheuer starke Pressung, vorausgehen. 
Die grossen automatischen Kniehebel-Pressen von C. Lucke, Maschinen- 
fabrik in Eilenburg bei Leipzig mit je 125000 kg Druck auf zwei Steine bezw. 
200000 kg Druck auf drei Steine üben den hohen erforderlichen Druck aus. 
Ausser dem erwähnten natürlichen Erhärtungsprozess wird jetzt auch ein 
künstliches Verfahren angewendet, welches auf möglichste Beschleunigung ab- 
zielt und den Stein schon nach ganz kurzer Zeit vermauerungsfähig machen soll. 
Diese Ziegel haben die Grösse der gewöhnlichen Mauersteine, werden aber 
bisweilen auch statt 6,5 cm 10 cm hoch angefertigt. Grössere Ziegel, nament- 
lieh Formsteine für Gesimse u.s. w. werden neuerdings unmittelbar nach der 
Formung in durch Dampf stark erhitzte Behälter gebracht, in welchen sie einige 
Zeit der Wàrme ausgesetzt bleiben. Derartige Steine erhalten eine grössere 
Festigkeit als die an der Luft getrockneten, besitzen auch eine gróssere Wider- 
standsfáhigkeit gegen die Einflüsse der Witterung. 
Kunstsandsteine bezw. Kalksandziegel der deutschen Kunst- 
sandsteinwerke Patent Kleber A.-G. (D. R. P. Nr. 103777) Berlin NW. 7., 
Friedrichstrasse Nr. 138. 
Die Erzeugung von Mauersteinen aus Kalk und Sand ist zwar in lehmarmen 
Gegenden, in denen die Ziegelpreise zu hohe waren, schon linger bekannt, aber 
wegen der hohen Herstellungskosten der Kalksandsteine im Kleinbetrieb konnten 
sich dieselben doch nicht recht einbiirgern. Es galt namentlich, den Weg zur 
Grossfabrikation zu finden. 
Der erste wichtige Schritt vorwärts geschah durch Simon Neffgen zu 
Mühlheim a. Rh. Er fertigte Sandsteine in Ziegelform an, welche mehrere Tage 
einem Bade von nassem Dampfe bis zu 100° C. ausgesetzt wurden. Diese Steine 
werden jedoch nicht ganz durch und durch hart, sondern erhalten, laut Patent- 
schrift, nur eine harte Deckschicht. 
Das Verfahren nach Kleber (D. R. P. Nr. 103777) dagegen führte diese 
Industrie zur wirklichen Höhe. Es schuf Ziegelsteine durch und durch kernig 
wie gewachsener Sandstein. Diese Steine wurden nach ihrer Formung ohne 
weiteres der erhártenden Wirkung hochgespannter Dümpfe ausgesetzt, wodurch 
die Dauer der Herstellung derselben auf einige Stunden herabgesetzt wurde. In 
der Fabrik der Dorstener Sandstein- Werke Rensing, Kóddewig & Co. zu Buden- 
heim wird das Verfahren fabrikmàssig und im grossen Stile durchgeführt. 
Die Steine besitzen sehr hohe Druckfestigkeit, bis über 200 kg auf 1 qcem, 
eine Festigkeit, die nur von den allerbesten Baustoffen erreicht wird. Das Ge- 
wicht dieser Steine ist trotz dieser hohen Festigkeit ein äusserst geringes. Die 
Steine lassen sich leicht bearbeiten und behauen, da die Masse durchaus homogen 
ist. Die Steine verbinden sich intensiv mit dem Mórtel wegen der Gleichheit der 
Stoffe; sie verwachsen mit demselben zu einer einzigen steinharten Masse und 
    
   
    
    
   
  
  
  
  
  
  
    
    
   
  
  
  
    
    
     
   
     
   
  
  
  
  
  
   
  
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