Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

   
  
  
106 
glas in Sirupkonsistenz durchgeknetet. Die wenig plastische Masse wird in 
Formen gepresst und dann werden die so gebildeten Steine in ein Bad von Chlor- 
calcium gebracht, in welchem sie gekocht werden. Hierbei entsteht kieselsaurer 
Kalk, welcher die Sandkörner als festes Bindemittel zusammenhält, so dass der 
Stein grosse Festigkeit erhält. 
Armored-Zement oder „Ciment arme“, hat sich seit kurzem für bauliche 
Zwecke in England und Frankreich verbreitet. Dieser besteht aus Lagen von 
Eisenstäben, welche in den Zement gebettet werden, um diesen Ciment arme 
gegen Bruch widerstandsfihiger zu machen. Nach kürzlich stattgehabten Ver- 
176€ 
suchen hat es sich herausgestellt, dass die Bruchfestigkeit des neuen Materials 
achtfach und die Zugfestigkeit ,zwanzigfach höher ist, als reiner Zement. Dadurch 
erscheint es, dass die Adhäsion des Zementes an das Kisen eine so grosse ist, 
das beide Teile sich zu einem soliden Ganzen verbinden. Auch zeigten sich 
keine Risse während den Versuchen; erst dann, nach zu grosser Belastung u. s. w., 
welche auch den Bruch herbeiführte, zeigten sich vorher Risse. (Mitgeteilt vom 
Patent- und technischen Bureau von Richard Lüders in Görlitz.) 
Durchlochte Metallplatten mit Zement- und Kalkmörtel- 
umhüllung zur Herstellung von Decken, Fussböden, Wänden, Röhren, Kanälen, 
Bassins, Gewôlben u. s. w. wurden schon 1886 von der Firma J. Donath & Co. 
in Berlin verwendet und vom Kónigl. Polizeiprüsidium als feuerfest ane erkannt. 
In der Neuzeit taucht diese Konstruktion wieder unter dem Namen „Neuer fe feuer- 
fester Wand- und Deckenputz naeh amerikanischem System" auf. Der Kern 
dieser Konstruktion besteht aus dünnen zusammengenieteten Metallplatten, welche 
derartig gelocht und aufgerauht sind, dass der beim Lochen der Platten ent- 
stehende Grat wechselweise zu beiden Seiten der Platten hervortritt. Die Durch- 
lochungen werden in geringen Zwischenräumen angebracht, so dass eine innige 
Verbindung des von beiden Seiten auf die Platten gebrachten Mörtels stattfindet 
dessen Anhaften durch die Aufrauhung unterstützt wird. 
Diese aus einzelnen zusammengenieteten, gelochten und aufgerauhten Metall- 
platten bestehenden Wände und Decken werden bei grösseren Flächen durch 
aufgenietete Winkeleisen versteift. 
Die Verbindung von Eisen mit Zement- bezw. Kalkmörtel ist nicht neu. 
Schon in früherer Zeit hat man durch Einlegen von schwachen Bandeisen die 
kittende Kraft des Môrtels erhôht. 
Diabas-Kunststeine des Diabas- Kunststeinwerkes Koschenberg bei 
Senftenberg in der Niederlausitz (Besitzer: Regierungsbaumeister Alfred 
Roscher in Dresden-Altstadt, Seliweizerstrasse Nr. 14). 
Bei den hohen Anforderungen, die jetzt an Pflaster- und Strassenbaustoffe 
gestellt werden, sind eine Reihe früher vielfach verwendeter Gesteinsarten von 
der Verwendung ausgeschlossen worden und an ihre Stelle sind Gesteine in den 
Wettbewerb getreten, die bisher nur den geologisch Gebildeten bekannt waren. 
Hierzu gehórt als wichtigstes Gestein der Diabas. (Vergl. 8. 15.) 
Die guten Eigenschaften des Diabases haben das obengenannte Diabaswerk 
dazu gefübrt, den Diabas in Ve rbindung mit Zement zu Kunststeinen zu ver- 
arbeiten, welche ganz hervorragende Eigenschaften gegenüber denen bei Ver- 
wendung anderer Gesteine als Konkret besitzen, wie dies durch die Königl. 
    
    
    
    
  
  
  
    
    
  
    
   
    
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
   
   
   
  
   
  
   
     
Pri 
lun 
Kig 
fäl1 
bes 
wit 
fes 
gel 
Inf. 
flüs 
ste 
sch 
wel 
ein 
AS] 
viel 
fac] 
Zer 
Zen 
sta 
mAs 
Mu: 
stai 
ms 
von 
arb 
den 
Wai 
fabi 
Nan 
fest 
Fab 
obig 
Ver 
niec 
wie 
die 
wie 
che 
stan
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.