Die Textur des Holzes wird durch die verschiedene Dichtigkeit der Holz- NT
bündel ungleichmässig. Die Markstrahlen, welche sich in allen Jahresringen neu
bilden, sind ebenfalls von verschiedener Breite und Hóhe; sie vermindern nament-
lich die Spaltbarkeit des Holzes und unterstützen damit den Widerstand gegen
Zerknicken. Die Markstrahlen zeigen sich besonders deutlich in radialen Spalt-
flächen, in denen sie nach Länge und Breite bloss gelegt werden, und heissen Kie
auch Spiegelfasern. Fic
Holz, welehes keine groben Poren und wenig hervortretende Markstrahlen Wei
hat, nennt man feinfaserig (Ahorn, Erle, Weide u. s. w.); Holz, welches beim Lär
Zerbrechen lange Splitter zeigt, heisst langfaserig (Eiche, Ulme u. s. w.); zeigt Eicl
as kurze Splitter, so ist es kurzfaserig (Birne, Rotbuche u.s. w.). Ist die Rot
Faserung krumm und gewunden, so nennt man das Holz krummfaserig und Wei
sagt: „das Holz hat einen wimmerigen Wuchs“. (Esche, Nussbaum, Mahagoni.) Ulm
Magerer Boden erzeugt stets helles, fetter Boden dunkles Holz. Bäume Esc
im freien Stande zeigen helleres Holz, als im geschlossenen Stande gewachsenes. Erle
Baume, welche in der Nihe von Düngergruben wachsen, zeigen meist blaues Pap
Holz. Verstocktes Holz ist blaugrau, in der Zersetzung begriffenes zeigt häufig
dunkle kupfergrüne Färbung. Junges Holz ist stets heller als das von alten
im
Bäumen. vor;
Aus dem Bau und Gefüge des Holzes ergeben sich die meisten Kigen-
schaften desselben und somit auch die Regeln für die Holzkonstruktionen.
Allgemeine Eigenschaften der Hólzer. em
jd
Die Eigenschaften der Hólzer hàngen von verschiedenen Eiuflüssen ab, vom Tecl
Standort, vom Alter, von Krankheiten der Büàume, vom Gefüge u. s. w. und sind
auch bei derselben Holzart, ja bei einzelnen Teilen. desselben Baumes (Splint- |
und Kernholz, unterer und oberer Teil des Stammes, Aeste, Wurzeln) sehr ver-
schieden. Auch die äussere Form und die Zahl der Aeste des Baumstammes
sind von Einfluss auf die Brauchbarkeit des Holzes. |
Zu den wichtigeren Eigenschaften der Hólzer gehóren: das spezifische Ge-
wicht, die Härte, Spaltbarkeit, Klastizitàt und Festigkeit, Dauerhaftigkeit, Ver-
halten zum Wasser (Quellen und Sehwinden), Heizkraft u. s. w. holz
Das spezifische Gewicht der Bauhölzer.
Das spezifische Gewicht ist bei einem und demselben Holze sehr verschieden,
je nachdem man „grünes“ d.h. frisches oder lufttrockenes oder künstlich ge- sam
trocknetes Holz untersucht, oder ob man hierzu Splintholz oder Kernholz benutzt. das
Im allgemeinen besitzen Bäume von der Nordseite eines Standortes ein | Flic
grösseres spezifisches Gewicht als solche von der Südseite desselben; bei lang- |
sam gewachsenem Holze ist das spezifische Gewicht grösser als bei schnell der |
wachsenden Bäumen; bei im Winter gefällten Bäumen, welche keinen Vorrat der
von Nahrungsstoffen bei sich führen, ist das spezifische Gewicht grösser als bei bis «
denselben im Sommer geschlagenen Hölzern.
[n nachfolgender Tabelle sind die Grün-, Trocken- und Darrgewichte | mit
(bei 110^ C. künstlich getrocknet) der wichtigsten Bauhölzer mitgeteilt. sind