Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

  
Die körnigen Kalksteine nehmen eine schöne Politur an und wurden schon 
im Altertum wegen ihrer, reinen weissen Farbe zu den edelsten Bildhauer- und 
Architekturwerken benutzt. Die antiken Marmore im Gegensatz zu den modernen 
Marmoren vorwiegend italienischen Ursprungs sind aus den uns erhalten ge- 
bliebenen Denkmälern bekannt, und nur einzelne von ihnen werden heute noch 
benutzt. Man rechnet zu den antiken Marmoren: 
1. Den pentelischen Marmor, schneeweiss oder milchigweiss, mit einem 
Stich ins gelbliche; feinkristallin mit feinkórniger, matter Grundmasse. Derselbe 
enthált hàufig Glimmer- und Eisenerzkórner, welche durch ihre Umwandlung in 
Brauneisenstein die Bildung einer goldbraunen Patina veranlassen (Erechtheion, 
Parthenon, Propylàen u. s. w.). 
2. Den hymettischen Marmor, grau bis blaugrau (dureh feine Kohlen- 
stoffteilehen), feinkórniger und dichter als der pentelische, wenig durchscheinend, 
Grundmasse vorwiegend (Ornamente und Denkmäler). 
3. Den attischen Marmor von Agrilesa, hellblàulichgrau und ebenso ge- 
streift; Grundmasse zurücktretend. Beinahe eisenfrei und daher ohne Patina 
(Athene-Tempel auf Sunion). 
4. Den karystisehen Marmor von Karystos auf Euboea; sehr glimmer- 
reich, weiss bis hellgrau, auch grünlich und gelblich, feinkórnig, wellig streifig 
durch Glimmer (Säulen und Wandverkleidungen in Rom). 
5. Den parischen Marmor (marmo greco duro) von Paros. Schneeweiss 
und sehr rein, zuweilen mit einem Stich ins blaulichgraue. Gleichmässig kôrnig, 
keine Grundmasse oder grössere Kristalle; sehr durchscheinend und sehr fest, 
glimmerfrei, etwas bituminós. Als bester Statuenmarmor, nur etwa 2 bis 4 m 
miichtig, ungeschichtet; zu den hervorragendsten Bildwerken des antiken Griechen- 
lands verwendet. 
6. Den Marmor von Naxos, hellgrau, mit dunkleren Streifen und Flecken, 
undurchscheinend, grobkornig, bituminós. 
Daran schliesst sich als „moderner Marmor“ der in der Renaissance 
und Jetztzeit beinahe ausschliesslich als bester Statuenmarmor verwendete Mar- 
mor von Carrara und Seravezza. In den feinsten Arten ist er dem parischen 
ähnlich; rein weiss, sehr durchscheinend, gleichmässig zuckerkörnig. 
Die beste Sorte (Statuario di Falcovaja, Monte Altissimo) besitzt einen 
Stich ins gelbliche und im polierten Zustand einen fett- bis wachsartigen Glanz. 
An der Luft wird er gelblich und bräunlich, und zwar um so rascher, je schlechter 
die Politur ist. 
Die zweite Sorte (Statuario Carrara) ist weiss, aber etwas gefleckt, etwas 
glimmerhaltig und gegen die Einflüsse der Witterung empfindlicher. 
Die dritte Qualität, die gewöhnlichste (Statuario ravaccione) ist weiss, grau 
gefleckt oder geädert, undurchscheinend, ziemlich wetterbeständig und bleibt 
weiss; glimmer- und quarzhaltig. Derselbe wird vorzugsweise in der Architektur 
verwendet. 
Aehnliche Marmore wie Carrara liefern die Umgebungen von Laas und 
Sterzing in Tirol, Saint-Béat (Hauts-Pyrénées) und Gabas (Basses-Pyrénées) in 
Frankreich u. s. w. Eine grosse Anzahl farbiger und bunter kórniger Marmore 
kommt in den älteren Sedimentàürscehichten Deutschlands, Oesterreichs, Skan- 
dinaviens u. s. w. vor, 
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