Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

  
  
  
  
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Anstriches herbeizuführen, kann man sich eines kleinen Hohlzkohlenfeuers, über 
welches das bestrichene Holz gehängt wird, bedienen; doch genügt auch ein- 
faches Lufttrocknen, welches einige Tage andauern muss. Dann lässt man auf 
das Holz erst langsam den Dampf einwirken und trocknet dasselbe hierauf noch 
einige Zeit, bevor man es zur Verwendung bringt. Dann wird bei richtiger Be- 
handlung die Anstrichschicht fest und gut anhaften; sie wird niemals Risse zeigen 
oder gar abspringen. Da das Verfahren ein billiges und einfaches ist, die ange- 
wendeten Stoffe auch unschädlich sind und weder auf Geruch noch Geschmack 
der in den Holzgefässen aufbewahrten Flüssigkeiten wirken, so eignet sich das- 
selbe z. B. für Stárkefabriken u. s. w. 
i) Holzstotf 
Holzstoff (Zellulose) ist eine aus kleingefasertem Holz bestehende Masse, 
welche hauptsächlich zur Herstellung von Papier und künstlichem Holz benutzt 
wird. Die Zerfaserung wird entweder auf mechanischem Wege (Spaltmaschinen, 
Holzschliffmaschinen, Schleifsteine u. s. w.) oder auf chemischem Wege (Aetz- 
natronlauge, Lauge von schwefligsaurem Kalk u. s. w.) vorgenommen. 
Weiteres über Holzstoff findet sich bei: Dropisch, Holzstoff und Holz- 
zellulose, ihre Herstellung und Bearbeitung für die Zwecke der Papierfabrikation. 
Mit 16 Abbildungen. Verlag von Bernh. Friedr. Voigt in Leipzig. 
k) Holzwolle. 
Unter Holzwolle versteht man sehr feine und dünne Hobelspàne, welche 
in besonderen Maschinen hergestellt werden und als Stoff zum Verpacken, 
Polstern u.s. w. dienen. Nach dem Verfahren von Architekt Schwarz werden 
die sogen. Holzwolle-Baumaterialien hergestellt aus antiseptisch imprägnierter 
Holzwolle mit naeh patentiertem — Verfahren bereiteten Stuck-Mórtel. Diese 
Holzwolle-Baumaterialien werden hergestellt in der Fabrik von P. Petersdorff, 
Maurermeister in Neudamm. (Vergleiche „Künstliche Steine“ auf 5. 122 und 123.) 
1) Holzersatz; künstliches Holz. 
Zur Herstellung von künstlichem Holz benutzt man hauptsächlich Sägespäne 
(Sägemehl) unter Zusats eines Bindemittels, wobei die entstehende Masse in 
Formen gepresst wird. 
„Bois durei“, ein Ersatz für Ebenholz. In neuerer Zeit hat der Franzose 
Ladry einen Ersatz für Ebenholz gefunden. Holzpulver wird mit Blut gemischt, 
so dass eine teigartige Masse entsteht, die sich in Formen pressen lässt, sehr 
hart und infolge des Eisengehaltes des Blutes ganz schwarz wird. 
Das Koptoxyl. Koptoxyl ist ein präpariertes Holz; man könnte das 
Wort etwa mit Pressholz übersetzen. Der Holzstamm wird intensivem Wasser- 
dampf ausgesetzt und dadurch ganz weich und geschmeidig gemacht, so dass sich 
das Holz in dünne Scheiben schneiden lässt. Von diesen Scheiben werden nun 
drei bis vier unter starkem hydraulischen Druck und bei gleichzeitiger Erhitzung 
mit einander derart verbunden, dass die einzelnen Scheiben in ihrer Wuchs- 
richtung kreuzweise zu einander liegen, so dass ein vollständig totes, sich in 
keiner Weise, weder durch Feuchtigkeit noch durch Hitze änderndes Material 
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