Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

(Residenzschloss, Pinakotheken, Zentralbahnhof) und Regensburg (Dom und einige 
Donaubrücken), Ingolstadt, Hildesheim u. s. w. verwendet. Vorkommen: bei 
Regensburg und Braunschweig. 
Hilssandstein liefert auch feuerbestündige Steine (Buke und Schwanei im 
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Reg.-Bez. Minden und bei Beckerode im Reg.-Bez. Osnabrück). 
10. Galtgrünsandstein ist ein in der älteren Kreideformation (Galt oder 
Gault) der Allgäuer Alpen und im Bregenzer Gebiet vorkommender, dichter, an 
kieseligem Bindemittel reicher, daher sehr fester Sandstein. Er wird zu Pflaster- 
und Schleifsteinen verarbeitet und als Baustein benutzt. 
11. Der Burgberger Grünsandstein, dicht, meist hart, mit mergeligem Binde- 
mittel verkittet, liefert gute Bau- und Schleifsteine. Vorkommen: in unter- 
irdischen Steinbrüchen bei Sonthofen. 
Der Kreideformation gehören ferner noch an: 
12. Der Plänersandstein, Prager Sandstein, ein dünnschichtiger Sand- 
stein, welcher kohlensauren Kalk oder Mergel zum Bindemittel hat und sehr 
feinkörnig und weich ist. Vorkommen: Böhmen. 
13. Der Wiener Sandstein, auch Karpathenstein, ein meist feinkörniger, 
selten grobkörniger Sandstein mit kohlensaurem Kalk als Bindemittel und deut- 
licher, oft dünner Schichtung, deren Flächen häufig Glimmerblättehen zeigen. 
Er liefert einen geschätzten Baustein, der vielfach bei Monumentalbauten der 
Grossstädte Oesterreichs, Ungarns und Galiziens verwendet wird. 
14. Nummulitensandstein, dunkelgrün bis schwärzlich, fein- bis grobkörnig, 
entweder stark kalkhaltig oder grobe Quarzkörner enthaltend, mit Bindemittel 
aus eisenhaltigem Kalk; enthält Schalen der Münzmuschel (Nummulina) und 
Kisenerzkörner. Verwendung zu Hau- und Bruchsteinen für Hoch- und Wasser- 
bauten, Trottoirplatten, Pflastersteinen, Mühlsteinen und, wenn feinkörnig, auch zu 
Schleifsteinen. Vorkommen: in der unteren Tertiärformation, Voralpen bei Tölz. 
Kine Abart ist: der Haberkornstein. 
15. Molassesandstein, besteht aus Sandstein, Konglomeraten, Tonen und 
Mergeln; er ist meist weich, leicht zu bearbeiten, von grauer, bläulicher oder 
grünlicher Farbe, fein- bis grobkörnig, oft porös. Molassesandsteine gehen oft 
in Konglomerate über; Sandsteine und auch Konglomerate (Nagelfluh) werden (in 
München und Schweizer Städten) vielfach als Werksteine für Hochbauten ver- 
wendet, obwohl deren Wetterbeständigkeit nicht gross ist. Ausserdem sind 
manche Mergel zur Herstellung von hydraulischem Kalk und Zement tauglich. 
Das Vorkommen dieser Steine ist der Norden der Alpen, die südliche Schweiz, 
Oesterreich (Salzachtal). In neuerer Zeit wird dieser Stein vielfach, durch 
Fluatieren wetterbestándiger gemacht. 
Molassesandsteine mit kieseligem Bindemittel werden ihrer Härte 
und Festigkeit wegen zu Strassenpflaster, die mit kalkig-mergeligem Binde- 
mittel zu Quadersteinen, Treppenstufen, Grabmälern u. s. w. verwendet (Schweiz), 
die mit tonigem Bindemittel zu Feuerungsanlagen. Für Bauzwecke sind letztere 
im allgemeinen nicht zu brauchen, da sie vom Wasser aufgeweicht und vom 
Froste dann zerstört werden. 
 
	        
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