Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

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5. Steinsägen. 
Steinsägen werden benutzt um mit möglichst wenig Stoffverlust Steinblöcke 
in kleinere zu zerlegen, oder um unregelmässig geformte Steine durch Lostrennen 
dünner Schichten in regelmässig geformte Werksteine mit ebenen Flächen und 
scharfen Kanten umzuwandeln. Die Steinsägen sind entweder Handsägen 
oder Maschinensägen. 
Handsägen. Die Handsägen werden von zwei Arbeitern gehandhabt und 
sind stets gerade oder Bandsägen. Für weichere Steine ist das Sägeblatt mit 
Zähnen versehen, für härtere Steine ist dasselbe zahnlos; im letzteren Falle 
haben sich Stahlbänder am besten bewährt, doch kommen auch solche von 
Kupfer zur Anwendung. 
Das Sägen der Steine geschieht unter Zuführung von scharfem Quarzsand 
und Wasser, wodurch die Schnittfuge vergrössert und zugleich geglättet wird. 
Statt Sand benutzt man auch Feuersteinpulver, Glaspulver, Schmirgel, granuliertes 
Gusseisen (Kügelchen aus abgeschrecktem Gusseisen), Gussstahl, Abgänge von 
Zinn und Blei u.s. w. 
Die Steinságemaschinen sind entweder Band-, Gatter- oder Kreisságen. 
1. Bandsägen. Bei den Bandsägen wird ein Stahldraht unter Benutzung 
von Sehmirgel als Schleifmasse oder ein Stahlband mit oder ohne Diamanten- 
besatz in Umdrehung gesetzt. In den Steinbrüchen von St. Triphon (Frankreich) 
bedient man sich jetzt zur Gewinnung grosser Platten direkt aus dem Steinbruch 
einer Sige. Als ságendes Werkzeug dient ein endloses Stahlseil, welches über 
Rollen geführt ist. Dasselbe bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 
400 m in der Minute. An der Stelle, wo es in den zu zersägenden Stein eintritt, 
leitet man einen Wasserstrahl und einen Sandstrahl darauf. An beiden Enden 
der abzusägenden Bank wird ein Schacht von etwas grösserer Tiefe, als die Höhe 
der Platte beträgt, niedergebracht; derselbe erhält einen Durchmesser von 1 m 
oder darüber. In demselben laufen die Seilscheiben. Der Stein wird in vertikale 
Platten bis zum Boden zersägt, die dann leicht durch Keile losgesprengt werden 
können. — Die Schnitte können verschieden lang hergestellt werden und hat 
man zum Sägen von 30 m langen Platten ein Seil von gegen 150 m Länge ver- 
wendet. 
9 Gattersägen. Die Schnittbewegung ist fast durchgängig eine hori- 
zontale, so dass das stets zahnlose Sägeblatt mit der Schneide entweder nach 
abwärts auf den Stein wirkt, wobei Sandzusatz und Wasserzufluss den Schnitt 
und die Entfernung des Schleifschlammes bewerkstelligen, oder indem die 
Schneide des Blattes nach oben auf die Unterseite des Steines wirkt. Im letzteren 
Falle ist der Zufluss von Sand erschwert, dagegen das Entfernen des Schluffes 
(Sehleifschlammes) erleichtert 
In Amerika werden in der Neuzeit Diamantsägen mit Erfolg verwendet. 
Schwarze Diamantspitzen (brasilianische) sind abwechselnd links und rechts am 
Sägeblatt befestigt; da das Einsetzen und Befestigen der Diamantspitzen Schwierig- 
keiten macht, so lässt man derartige Sägen nicht doppelt gehen (also auf dem 
Hin- und Hergange), sondern bei jeder Kurbeldrehung nur einmal. 
3. Kreissägen. Sobald das Sägen der Steine mittels Maschinen eingeführt 
war kam man auch bald auf die Benutzung der Kreissäge. Auch Kreissägen 
 
	        
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