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Nässe, Frost, Sonnenbrand und pflanzliche Mikroorganismen üben ihr lang-
sames, unaufhaltsames Zerstörungswerk aus und gerade die aus weicheren Stein-
sorten gefertigten Bildhauerarbeiten fallen ihnen zuerst zum Opfer. Man suchte
daher die Kunstwerke aus Stein durch einen wirksamen Schutz den verderblichen
Witterungseinflüssen zu entziehen.
lL Das. Trinken mit Leinól, Harzlósungen, heissem Wachs
und dergl.
Das Aussehen und der Charakter der verwendeten Steine dürfen in keiner
Weise beeinträchtigt werden, wenn man nicht gegen das künstlerische Gefühl
verstossen will. Ausserdem besteht hierbei das Bedenken, dass, wenn man solche
organische Stoffe in die Poren eines Steines einführt, die daraus entstehenden
Verwesungsprodukte das Wachstum der Flechten und Mikroorganismen begünstigen.
9. Das Tránken mit kieselsaurem Alkali.
Einen wesentlichen Fortschritt bedeutete die Entdeckung, dass kieselsaures
Alkali in den Poren des Gesteins Kieselsáure absetzt. Leider entsteht aber dabei
gleichzeitig losliches kohlensaures Alkali, welches den Erfolg wieder aufhebt.
Noch bedenklicher ist die Erscheinung, dass durch die glasurartige Verstopfung
der àusseren Poren bei Frost unfehlbar ein Abspringen der äusseren Steinteilchen
entsteht.
5. Testalin.
In neuester Zeit haben die in der Gewebeindustrie zum Wasserdichtmachen
von Geweben längst angewendeten Tonerdeseifen unter dem Namen ,Testalin“
grôssere Beachtung gefunden (hergestellt von der Firma Hartmann & Hauer
in Hannover).
Testalin besteht aus zwei nach einander aufzutragenden Lösungen, welche
durch chemische Umsetzung eine unlösliche Verbindung. mit dem Material ein-
gehen. Der Stein bezw. Mörtel wird hierdurch, bei Bewahrung der Farbe,
Struktur und Porosität, nicht nur härter und widerstandsfähiger gegen Witterungs-
einflüsse, sondern auch gegen die schädlichen Einwirkungen von Staub und Russ
geschützt. Bei Zementarbeiten werden ausserdem die Trockenrisse vermieden
und die sofortige Herstellung eines Oelfarbenanstriches ermöglicht.
4. Die Kesslerschen Fluate.
Die Lösung der schwierigen Aufgabe, in die Poren des Steines eine absolut
unveränderliche, möglichst steinähnliche Masse einzuführen, ist in den 80er Jahren
dem französischen Chemiker L. Kessler gelungen. In den Kieselfluormetallsalz-
lösungen, den nach ihm benannten „Kesslerschen Fluaten“ (D. R. P. 27083),
fand er ein Mittel, durch eine wissenschaftlich einwandsfreie chemische Umsetzung
der Steinmasse Flussspat, eines der unvergänglichsten Mineralien, zu erzeugen,
wobei gleichzeitig in den Poren des Steines unlösliche Kieselsäure (Quarz) und
ein unveränderliches Metalloxyd zurückbleiben. Das Lösungswasser verdunstet
und schliesslich ist die Oberfläche des Steines in ein neues dauerhaftes Mineral
verwandelt, ohne dass irgendwelche lösliche Stoffe vorhanden sein können und
ohne dass die äussere Erscheinung des Steines eine sichtbare Aenderung er-
litten hat.
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