Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

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Die sauren Salzlósungen der Fluate besitzen auch stark desinfizierende und 
beizende Eigenschaften, ohne dem menschlichen Organismus dadurch gefáührlich 
zu werden. 
Die Kesslerschen Fluate werden daher als geeignetes und bis jetzt noch 
nicht übertroffenes Mittel zum gleichzeitigen Härten und Beizen von frischem 
Zementputz als Vorbereitung für haltbaren Oelfarbenanstrich empfohlen. 
Die Kesslerschen Fluate fanden in den letzten zwei Jahrzehnten aus- 
gzedehnteste praktische Anwendung für das Imprágnieren von Stein und Zement. 
(Vergl. Hauenschild, Die Kesslerschen Fluate. 2. Aufl) Näheres über die 
Kesslerschen Fluate teilt Professor Hans Hauenschild, Berlin N. 39, Reinicken- 
dorferstrasse 2b, mit. 
B. Die künstlichen Bausteine. 
Die künstlichen Bausteine zerfallen in gebrannte und ungebrannte 
künstliche Steine. 
a) Gebrannte künstliche Steine. 
«) Die Eigenschaften des Tones. 
Die Entstehung des Tones und das wichtigste über seine Eigenschaften 
ist bereits auf S. 99 mitgeteilt worden. Einige andere Eigenschaften des Tones, 
welche namentlich von Wichtigkeit für die Herstellung der gebrannten künstlichen 
Steine sind, sollen im folgenden noch besprochen werden. 
Ton besteht hauptsüehlich aus Tonerde, Sand und feinen Mineralteilchen 
(Schluff) Für die Verwendung des Tones zu gebrannten künstlichen Steinen 
ist es von grosser Wichtigkeit, dass die Masse eine vollständig gleichmässige 
Beschaffenheit (Homogenität) besitzt. Die Fárbung der Tonmasse soll gleich- 
müssig und nicht marmoriert erscheinen; auch soll sie keinerlei Struktur oder 
Schichtung besitzen. 
Ton nimmt Wasser auf und hält es in seinen Poren fest; diese Fähigkeit 
ist beim angefeuchteten Ton grösser als beim trockenen. Die im Wasser ge- 
lösten, sowie färbende Stoffe bleiben nach Verdunstung des Wassers am Ton 
hängen, so dass es nicht möglich ist, sie auf mechanischem Wege wieder zu 
entfernen. 
Nur der Tonmasse kommt die Eigenschaft der Plastizität zu, d. h. die 
Eigenschaft mit Wasser gemischt bildsam zu werden und nach Entfernung des 
Wassers durch Verdunsten die Form zu bewahren. So lange die feuchte Ton- 
masse nur getrocknet wird, kann dieselbe Masse durch Anfeuchten und Kneten 
immer wieder plastisch gemacht werden; sobald aber die Masse in höherer 
Temperatur erhitzt und alles Wasser, auch das chemisch gebundene, ausgetrieben 
wird, hat die Masse auch ihre Plastizität verloren. Dieser geformte Gegenstand 
kann nur mit Anwendung von Gewalt zertrümmert werden, aber auch die ganz 
kleinkörnig, selbst zu Mehl gepulverte Masse ist in feuchtem Zustande nicht 
mehr plastisch. Der beigemengte Sand dient nur dazu, die mit der Plastizität 
zusammenhängenden Eigenschaften der Schwindung, Porosität u. s. w. unter den 
verschiedenartigsten Formen auftreten zu lassen. 
  
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