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Tonschneider oder Knetwalzen. Die Tretplätze oder Trettennen sind am besten
zu überdachen und mit einer niedrigen Mauer oder Holzwand einzufassen; nur
die Seite gegen den Sumpf zu bleibt offen. Der Fussboden besteht aus besten
Klinkern oder Bohlen; der Streichtisch steht gewóhnlich in einer Ecke des Tret-
platzes. |n passender Hóhe über dem Fussboden bringt man zuweilen horizontale
Querhólzer von behobeltem Kreuzholze an, an die sich die Arbeiter beim Treten
zur Erleichterung anhalten können. Die Grundfläche ist meistens und bei Ver-
wendung von Fahrrädern (Radbahnen) immer kreisfôrmig.
Für bessere Waren reicht das Treten nicht aus; es muss vielmehr nach
dem ersten Treten der. Rohstoff auf einen Haufen gebracht werden und darin
wenigstens 24 Stunden quellen, um dann einer erneuten Bearbeitung unterworfen
zu werden, die ausser im Treten noch in wiederholtem Zusammenbringen in
Haufen besteht. Nachdem der durchgehackte Ton wieder zu einem Haufen
zusammengeschlagen ist, wird er mit schmalen Klingen, Sicheln oder Degen
genannt, oder mit einem feinen Draht, der zwischen zwei Handhaben eingespannt
ist, in feine Blätter geschnitten. Wurzeln, Steine und andere Verunreinigungen
werden hierdurch gefunden und entfernt.
Um die tierische Kraft vorteilhafter auszunützen als wenn man Ochsen oder
Pferde auf der Trettenne umhertreibt, lässt man die Tiere. namentlich Ochsen
durch Fahr- oder Karrmaschinen auf Radbahnen den Ton durchkneten. Die
Fahr- oder Karrmaschinen sind meist Karren, welche durch Steine belastet sind
und zwei breite, gleich oder ungleich hohe Räder besitzen; die Bewegung ge-
schieht in der Regel durch Vermittelung eines Pferdegöpels. Meist ist der
zadius verschiebbar eingerichtet. Das Ziegelgut wird unter den Rädern vermôge
der grossen Last kráftig durchgearbeitet und zerquetscht. Nachdem die Ràder-
welle einmal durch die Dahn gegangen ist, erfolgt ihre Bewegung in umgekehrter
Richtung, Jedoch nicht im alten Geleise, sondern mit etwas. veràndertem Radius.
Um das Anhängen der Tonmasse an die Räder zu verhindern, müssen zwei
Arbeiter mit Wassereimern folgen und die Räder von Zeit zu Zeit hegiessen.
Die Radbahn wird auch vorteilhaft ca. 100 m lang angelegt und abwechselnd in
der einen und der anderen Hälfte der Bahn die Arbeit vorgenommen.
Nach dem ersten Treten oder Befahren darf man den Ton nicht etwa
gleich formen, sondern lässt ihn vielmehr in einen Haufen geschichtet 24 Stunden
lang unter móglichstem Luftabschluss in einer Scheune oder Trockenkammer quellen
oder ,faulen“ (,mauken“); hierdureh wird der Ton plastischer, gleichmässiger,
dichter, luftfreier und auch feuerfester, und zwar um so mehr, je länger man
ihn trocken lagern lässt.
Fig. 7, Taf. 2, zeigt einen Vormischer und Bewässerungsapparat
der Firma E. Fritsch & Co, Maschinenbau-Kom.-Ges. in Halle a. S.
Materialien, welche unmittelbar aus der Grube kommen, müssen, da sie meist
zu fest und zu trocken sind, aufgelockert bezw. bewüssert werden. Das erstere
geschieht, indem man sie zunächst durch ein Walzwerk und dann auf einen
offenen Vormischer gehen lásst, welch letzterer gleichzeitig mit einer Bewüsserungs-
vorrichtung - (Brauserohr) versehen ist.
Fig. 8, Taf. 2, zeigt einen Vormischer für Ton, Lehm, Sand, kôrnige
und breiige Stoffe, Wasser und andere Bindemittel von C. Schlickeysen in
Berlin SO. Zum Vormischen. verschiedener. Tone, von Ton mit Sand und