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Für kleinere Tonschneider. kann man ein Göpelwerk, durch Pferde ge-
trieben, mit demselben in Verbindung bringen, während man grössere Ton-
schneider für Maschinenbetrieb einrichtet.
Fig. 14, Taf. 2, zeigt einen liegenden Tonschneider der Maschinen-
fabrik von L. Schmelzer in Magdeburg. Derselbe ist ganz von Eisen
und stark und. dauerhaft gebaut. Der Rumpf liegt nicht hoch über dem Erd-
boden, weshalb der Ziegelton bequem aufgegeben oder aufgekarrt werden kann.
Der verarbeitete Ton wird durch eine Oeffnung in der Stirnwand oder an der
Seite herausgepresst.
Fig. 15, Taf. 3, zeigt einen Tonschneider mit direktem Pferdeumgang
für Ziegelstreicherde und zum Ziegelpressen sowie zum Mórtelmischen
und Torfpressen von C. Schlickeysen in Berlin 50.
Diese Tonschneider werden in 4 Gróssen ausgeführt mit oberen Weiten
von 500, 600, 700 und 800 mm und Gefässhôhen von 1,40, 1,60, 1,90 und 2,10 m.
In genannter Figur ist dargestellt:
Nr. 1 als Lochziegelpresse,
Nr. 2 als Vollziegelpresse,
Nr. 3 als Tonschneider und
Nr. 4 als Torfmaschine.
Es sind dies billige Tonschneider für Streicherde, Dachziegel, hóhren und
Tópferton und zum direkten Pressen von Ziegeln aus gesumpfter Masse, sowie
zum Mórtelmischen und Torfpressen.
Das Gefäss ist von starkem Holz, gegen Fáulnis imprigniert und leicht
auszuweehseln; der Boden, die Welle, die Messer und alles andere von Eisen.
Sie sind stärker gebaut als die üblichen Tonschneider für Streichmasse und
eignen sich deshalb auch zum Ziegelpressen aus gut gesumpfter Masse, die
Nummern 1 und 2 ausserdem zum Pressen von Lochziegeln, Röhren, Dachziegeln
Platten u. s. w.
Fig. 16, Taf. 3, zeigt einen Tonschneider der Firma E. Fritseh & Co.,
Maschinenbau-Kom.-Ges. in Halle a. S. Derselbe ist mit einfachem Vorgelege
versehen; der Oberteil ist abgenommen. Bei dieser liegenden Konstruktion ist
es möglich, noch ein Walzwerk aufzumontieren.
Der Tonschneider ist geschlossen; der verarbeitete Ton tritt an der vorderen
Stirnwand in einem homogenen Strange aus und wird hier durch die auf der
Achse sitzenden Messer in dünnen Scheiben abgeschnitten; je grösser die Anzahl
der Messer, um so dünner werden die Tonscheiben, die dann zur weiteren Ver-
arbeitung gelangen.
Der Tonschneider ist ein Homogenisierungsapparat; er hat den Zweck, in
erster Linie den Ton gründlich zu durchkneten und zu vermischen. Er ist daher
auch nur mit vorbereitetem oder gesumpftem Ton zu beschicken ; zur Bearbeitung
grubenfeuchter Tone dient er nicht. Hierzu ist vielmehr der Vormischer-Be-
wässerungsapparat zu verwenden.
2. Gleiehmüssige Verteilung und Mischung auf trockenem Wege.
Die Vorbereitung des Rohstoffes auf trockenem Wege eignet sich nament-
lich für feuerfeste Steine und für gesinterte Pflasterplatten; sie ist jedoch auch
für gewöhnliche Ziegelfabrikation, wenn es sich um die Verarbeitung einzelner